In dem sich gesellschaftlich ausbreitenden Chaos in den Vereinigten Staaten erweist sich das heimische Militär als eine der letzten Konstanten, zu der ein Großteil der Menschen im Land weiterhin aufschaut.

Doch innerhalb dieses mächtigen Apparates beginnt es augenscheinlich zu rumoren, nachdem das Blatt Army Times unter Bezugnahme auf die Publikation eines neuen Berichtes ausführt, dass sich die Führung der US-Armee auf eine Durchführung von verpflichtenden Coronavirus-Impfungen ab Anfang September unter den Armeemitgliedern vorbereite.

In dem am vergangenen Samstag veröffentlichten Bericht heißt es auszugsweise wie folgt:

Die Führung der US-Armee hat Anordnungen erteilt, um sich auf eine Verabreichung von obligatorischen Covid-19-Impfstoffen ab dem 1. September vorzubereiten. Bis zu diesem Zeitpunkt soll dann in Bezug auf ein solches Vorgehen auch grünes Licht seitens der Food and Drug Administration (FDA) vorliegen.“

Weiter heißt es, dass die betreffende Anweisung mit einer Durchführungsverordnung in Zusammenhang stünde, die seitens des Armee-Hauptquartiers an die Mitglieder der Truppe versendet worden sei.

Aus einem Update zu einer angeblich durchgesickerten Militärrichtlinie geht hervor, dass einzelne Kommandos zum festgesetzten Termin darauf vorbereitet sein werden, nicht nur das damit verbundene Monitoring, sondern auch jeweils zeitlich aktuelle Rückmeldungen über den Impfstatus der Armee-Mitglieder samt einem Ausblick in Bezug auf eine voraussichtliche Beendigung der Kampagne zu realisieren, sobald die Durchimpfung der Truppe offiziell vorgeschrieben sei.

Bis dato haben sowohl die Armeeführung als auch das Pentagon bestritten, dass es Pläne für die Durchführung einer obligatorischen Impfkampagne unter den Armee-Mitgliedern gäbe. Armeesprecherin und Majorin Jackie Wren führte hierzu wie folgt aus:

Grundsätzlich geben wir zu an die Presse geleakten Dokumenten keine Kommentare ab. Nach wie vor gilt jedoch, dass eine Impfstoffverabreichung auf rein freiwilliger Natur basiert.“

Wren ließ hierzu allerdings die verbale Einschränkung folgen, Bereitschaft an den Tag zu legen, die eigene Haltung zu ändern, falls es seitens des Verteidigungsministeriums zu sich ändernden Anweisungen in dieser Angelegenheit kommen sollte.

Ähnlich wie mit Blick auf die breite Bevölkerung in den Vereinigten Staaten, lässt sich auch unter einer wachsenden Anzahl von Militär-Mitgliedern eine gewisse Impfstoff-Zögerlichkeit beobachten.

Diese Entwicklung könnte unter anderem durchaus mit Berichten über auftretende Impfstoff-Nebenwirkungen wie Herzmuskelentzündungen und zeitlich anhaltenden Brustschmerzen in Zusammenhang stehen.

Nebenwirkungen dieser Art wurden inzwischen auch auf Basis von neuesten Forschungsergebnissen nach Untersuchungen an Soldaten und Soldatinnen, denen zuvor mRNA-Impfstoffe verabreicht wurden, in Verbindung gebracht.

Aus einer jüngst publizierten Studie zu diesem Thema, die in Jama´s Cardiology Journal veröffentlicht wurde, geht hervor, dass unter insgesamt dreiundzwanzig männlichen Probanden (darunter 22 aktive Soldaten sowie ein pensionierter Soldat) im Alter von zwischen zwanzig und 51 Jahren innerhalb von vier Tagen nach Verabreichung einer mRNA-Impfdosis das Auftreten von akuten Brustschmerzen diagnostiziert wurde.

Die meisten dieser Fälle seien nach einer Verabreichung der zweiten mRNA-Impfdosis aufgetreten. Alle Probanden befanden sich laut der Studie zuvor in einem gesundheitlich guten und körperlich fitten Zustand.

In der betreffenden Fallstudie sehen sich Patienten berücksichtigt, welche sich nach einer mRNA-Impfung gegen Covid-19 aufgrund eines Auftretens von akuten Brustschmerzen durch das militärische Gesundheitssystem versorgt sahen, und bei denen im Anschluss eine klinische Myokarditis festgestellt und diagnostiziert wurde.

In der betreffenden Fallstudie wird darauf hingewiesen, dass es sich in Relation zu den bis dahin rund 2,8 Millionen ausgelieferten mRNA-Impfdosen um einen bislang nur geringen Anteil unter den Impflingen handele, welcher unter derart ernsthaften Nebenwirkungen nach einer mRNA-Impfstoffverabreichung leide.

Nichtsdestotrotz haben diese Erkenntnisse in den Vereinigten Staaten Staub aufgewirbelt und zu teils heftigen Kontroversen in den öffentlichen Debatten geführt. So gab beispielsweise der republikanische Abgeordnete Thomas Massie aus dem Bundesstaat Kentucky inzwischen bekannt, durch Mitglieder des US-Militärs persönlich darüber informiert worden zu sein, den Dienst an der Waffe quittieren zu wollen, falls es zu einer obligatorischen Impfverabreichung unter Militärangehörigen kommen sollte.

 

 

In einer Twitter-Botschaft vom 3. Juli teilte Thomas Massie ferner mit, die Gesetzesvorlage 3860 in den Kongress eingebracht zu haben, deren Verabschiedung Pflichtimpfungen unter Angehörigen des US-Militärs verbieten würde. Diese Gesetzesvorlage werde durch 24 Co-Sponsoren im Kongress unterstützt.

Selbstverständlich sind Aussagen dieser Art nicht bei jedermann in den Vereinigten Staaten auf fruchtbaren Boden gefallen. Vielmehr sah sich Thomas Massie durch bestimmte Teile der Gesellschaft im virtuellen Raum, heißt vor allem auf den Plattformen der sozialen Medien, unter Beschuss.

Mancherorts wurde dem republikanischen Abgeordneten Ahnungslosigkeit vorgeworfen, die Tatsache ausblendend, dass Militärkräfte nicht mal einfach so ihren Dienst quittieren könnten. Vielmehr würde es sich in einem solchen Fall um eine Abwesenheit ohne Erlaubnis aus dem Militärdienst handeln, was strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könne.

Thomas Massie solle selbst seinen Dienst quittieren, wie es andernorts hieß, oder aus dem Kongress ausgeschlossen werden. Hieran zeigt sich einmal mehr, wie verhärtet die politischen Fronten in den Vereinigten Staaten unter einzelnen Gesellschaftsteilen zu sein scheinen.
Was auch immer an Aussagen, Vorschlägen, Ideen und sonstigen Dingen in den Raum geworfen wird, führt in vielen Fällen zu einer hellen Aufregung und einem Hang zur Niedermachung von anderen Meinungen unter sich politisch und ideologisch diametral entgegenstehenden Gesellschaftsteilen.

Von gegenseitigem Respekt, geschweige denn einer Suche nach Ausgleich und etwaigen Konsenslösungen kann mit Blick auf diese stets überaus emotional geführten Debatten keine Rede mehr sein.

Tatsache ist, dass nicht klar auf der Hand liegt, auf welche Weise Angehörige der US-Streitkräfte ihren Dienst quittieren oder kündigen könnten. Es lässt sich aktuell auch nicht absehen, wie viele Mitglieder der US-Streitkräfte eine solche Entscheidung in Erwägung ziehen würden.

Sobald sich ein Mitglied der US-Streitkräfte am ersten Dienstort meldet, sieht es sich dazu verpflichtet, über die jeweilige Vertragslaufzeit im Dienst der US-Streitkräfte zu bleiben. Quittieren Mitglieder des US-Militärs ohne Zustimmung den Dienst, handele es sich um eine Abwesenheit ohne Erlaubnis.

Auch der republikanische Abgeordnete Thomas Massie hatte Bezug auf den durch die Army Times am vergangenen Wochenende publizierten – und eingangs verlinkten – Bericht genommen, in dem eine sogenannte Durchführungsverordnung zu verpflichtenden Covid-19-Impfungen unter den Mitgliedern der Streitkräfte im Detail beschrieben wurde.

Ob es hierzu kommen wird, und zu welchem Termin, hängt unter aller Voraussicht davon ab, ob und wann die FDA eine vollständige Zulassung der jeweiligen Impfstoffe erteilen wird. Im Bericht der Army Times heißt es hierzu, die Richtlinie mit dem Titel HQDA EXORD 225-21, COVID-19 erhalten zu haben.

Im Fall von EXORD handelt es sich um eine Anweisung des US-Präsidenten an dessen Verteidigungsminister, welche die Durchführung einer bestimmten Militäroperation vorsieht. Weder das Verteidigungsministerium noch die US-Armeeführung haben bislang auf Bitten um eine Stellungnahme zu diesem Thema durch verschiedene Presseorgane reagiert.

Um nochmals auf den republikanischen Abgeordneten Thomas Massie zurückzukommen, so sei angemerkt, dass dieser seinen Kritikern am 5. Juli vorwarf, sich unter den Militärhassern und Wissenschaftsanalphabeten einzureihen.

Darüber hinaus teilte Thomas Massie mit, dass es bislang keine auf Gesundheitsergebnissen basierenden Studien gäbe, die auf einen Nutzen der Impfstoffe unter diejenigen hinwiesen, die bereits an Covid-19 erkrankt und davon genesen seien.

Ferner wies Thomas Massie auf eine Ende Juni veröffentlichte Studie des Pentagons hin, in welcher festgestellt wurde, dass eine höhere Anzahl von Militärangehörigen, welche bereits mRNA-Impfstoffe erhalten hätten, unter Herzmuskelentzündungen litten, als ehedem angenommen.

Bereits vor mehreren Wochen hatte die amerikanische Infektions- und Seuchenschutzbehörde CDC eine höhere Rate an Herzmuskelentzündungen nach einer Verabreichung von mRNA-Impfstoffen festgestellt, als zuvor angenommen. Seitens der Behörde und Gesundheitsexperten heißt es jedoch, dass der Nutzen der Impfstoffe deren Risiken überwögen.

Zusätzliche Kontroversen haben jüngst geführte Debatten ausgelöst, in deren Zentrum sich neben dem sogenannten „Woke-ism“ auch der Begriff der Cancel Culture sieht, nachdem der republikanische Senator Tom Cotton gegenüber US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am 10. Juni erklärt hatte, dass es mittlerweile Hunderte Whistleblower im US-Militär gäbe, die darüber berichteten, wie Angehörige des US-Militärs Trainings und Lehrgänge über sich ergehen lassen müssten, deren Inhalt auf anti-amerikanischer Indoktrination, inklusive der gesellschaftlich äußerst kontrovers betrachteten Critical Race Theory, basiere.

Resultat sei, so Tom Cotton in einer jüngsten Senatsanhörung, dass es im amerikanischen Militär zusehends zu einer sinkenden Moral, einem wachsenden Misstrauen zwischen den Rassen und Geschlechtern sowie einem unerwarteten Ausscheiden (über Pensionierungen) von Dienstkräften komme.

Whistleblower berichteten laut Tom Cotton vermehrt darüber, dass Lehrgänge zur Vermittlung von Wissen über die Historie des US-Militärs nun bereits seit Monaten durch Lehrgänge, die Themen wie die heimische Polizeibrutalität, systematischen Rassismus und eine Bevorzugung von Amerikanern und Amerikanerinnen weißer Hautfarbe beinhalteten, substituiert würden.

Zahlreiche Kritiker werfen den Befürwortern von solch ideologisch bedingten Entwicklungen vor, sich marxistischer Taktiken zu bedienen, um hierdurch gesellschaftliche Klassenkämpfe auszulösen.

Die einer Gesellschaft zugehörigen Menschen werden unter Bezugnahme auf diese Ansichten anhand von ethnischen und geschlechtlichen Merkmalen gegeneinander ausgespielt (anstelle eines Kampfes zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie). „Identity Politics“ lautet in diesem Zusammenhang ein weiteres Schlagwort.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Wer auf die amerikanische Gesellschaft und vor allem die politische Führung (inzwischen als eine Gerontokratie nach dem Vorbild der ehemaligen Sowjetunion zu klassifizieren) blickt, könnte zu dem Schluss kommen, dass Amerika viele seiner Tugenden, für die es bis vor nicht allzu langer Zeit noch weltweit bewundert wurde, eingebüßt hat.

Vielmehr blickt das Land auf einen politischen, wirtschaftlichen, sozioökonomischen und moralischen Niedergang, der noch lange nicht gestoppt und am Ende angekommen zu sein scheint.

Was wird erst in den USA geschehen, falls es zu Krisen nach Art des Ausbruchs einer neuen Finanzkrise – oder gar einer Währungskrise – kommen sollte? Was wird von dieser sich mehr und mehr auflösenden und untereinander aufreibenden Gesellschaft nach einem solchen Ereignis noch übrigbleiben?

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf Berichten auf den Seiten des Finanzblogs Zerohedge (HIER und HIER), jamanetwork.com sowie IBTimes.com (HIER).

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