Bislang ist noch relativ wenig über die neue Virusvariante „Omikron“ bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie aber bereits wegen der großen Zahl an Mutationen als "besorgniserregend" ein. Von den bislang aufgetretenen Varianten wird berichtet, dass bestimmte Mutationen zu einer höheren Übertragbarkeit führen können. Auch von einer reduzierten Wirksamkeit der bis dato verwendeten Impfstoffe ist die Rede. Mit Sicherheit lässt sich dies aber noch nicht bestätigen. Es wird indes allerdings von Durchbruchinfektionen in Südafrika berichtet, die zumeist bereits Geimpfte betroffen haben.

Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde (ECDC) spricht von einem „hohen bis sehr hohen“ Ausbreitungsrisiko innerhalb der EU. Belgien hatte am Freitag vergangener Woche als erstes EU-Land eine Infektion mit Omikron festgestellt. Der Reisende kam direkt aus Afrika. Deutschland und zahlreiche weitere EU-Mitgliedstaaten haben daraufhin den Flugverkehr mit Südafrika und weiteren Ländern der Region stark eingeschränkt. Laut der Vorsitzenden des südafrikanischen Ärzteverbands, Angelique Coetzee, seien die Symptome der neuen Virusvariante ungewöhnlich. Der Verlauf allerdings sei mild. Die Untersuchungen zu dieser Variante befinden sich aber noch in einem sehr frühen Stadium. Die neue Variante könnte insbesondere ältere Menschen viel härter treffen. Speziell träfe dies bei bereits vorliegender Diabetes oder bei akuten Herzkrankheiten zu.

Was bedeuten diese Meldungen nun für das Handelsgeschehen der kommenden Woche? Wo liegen die Supportlinien und mögliche Absicherungen, wo etwaige Einstiegschancen?

Nach dem am Freitag die Börsen weltweit auf Talfahrt gingen, wird sich diese Entwicklung heute wohl erst mal weiter fortsetzen. Daher lautet auch am heutigen Montag die Devise: „Risikomanagement“. Der entfachte Panikmodus und die damit verbundene Verkaufspanik werden auch zu Beginn der Woche das Marktgeschehen massiv beeinflussen. Das eh schon dünne Nervenkostüm vieler Anleger wurde durch die neue Virusvariante „Omikron“ noch mehr beschädigt. Hinzu kommt, dass nun auch viele Investoren realisieren, dass uns aus volkswirtschaftlicher Sicht durchaus ein hartes Winterhalbjahr2021/2022 bevorstehen kann. Unabhängig von Omikron waren die Lieferengpässe und gestiegenen Energiepreise schon Belastung genug. Hinzu kommen die Inflationsprognosen sowie bereits revidierte BIP-Schätzungen für 2022.

Betrachtet man nun die Chartbilder der wichtigsten Aktienindizes ergeben sich für den Wochenstart folgende kurzfristige Absicherungs- und Stopplevels:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sollten diese Absicherungs- und Stopplevels halten, könnten sich aufgrund der bereits jetzt schon deutlich überverkauften Markttechnik auch wieder chancenreiche Einstiegsmöglichkeiten ergeben. Dies trifft vor allem für den Stoxx Europe 600, den EuroStoxx 50, den MDAX und den Hang Seng Index zu. Die Montagskurse sollten hier schon eine erste Erkenntnis liefern. Bis zum Mittag sollten sich hier erste Kurstendenzen ergeben. Bis dahin gilt es abzuwarten, um nicht doch von einer nochmals weiter aufkeimenden Verkaufspanik mitgerissen zu werden.

Risikohinweis
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