Einmal mehr wird der Zeh in ein als eiskalt empfundenes Wasser getaucht. Grund hierfür wird wahrscheinlich sein, um hierauf eingehende Reaktionen der Öffentlichkeit einem Test zu unterziehen.

Kohlenstoff-Pässe werden ins Spiel gebracht

So hat der in angelsächsischen Medien publizierende Kolumnist Ross Bennett-Cook in einem Beitrag für den amerikanischen Sender CNN Ende November kundgetan, dass der Tourismus das Klima und die Umwelt negativ beeinträchtige.

So lautete die Schlagzeile dieser Kolumne wie folgt: „Es ist Zeit für eine Limitierung, wie oft wir nach Übersee reisen können – Kohlenstoff-Pässe könnten die Antwort sein.“ Im Bericht erfolgt dann die Warnung, wonach die negativen Auswirkungen (des Reisens) auf die Umwelt derart groß seien, dass mancherorts drastische Änderungen der generellen Reisegewohnheiten gefordert würden.

Bezug nahm der Autor in seinen Ausführungen sodann auf einen im laufenden Jahr durch den Abenteuereisen-Anbieter Intrepid Travel veröffentlichten Bericht, der sich mit der Zukunft des nachhaltigen Reisens beschäftigt.

In diesem Bericht wurde unter anderem auch der Vorschlag unterbreitet, sogenannte Kohlenstoff-Pässe einzuführen.

Die durch Ross Bennett-Cook auf der Seite von CNN veröffentlichte Kolumne sah sich wahrscheinlich wohlweislich mit dem Hinweis versehen, dass es sich bei den in der Kolumne geäußerten Sichtweisen lediglich um die persönliche Meinung des Autors handele.

Kohlenstoff-Konsumquote

Der hierauf einsetzende Shit-Storm konnte sich nämlich sehen lassen. Insbesondere die Forderung, jedem einzelnen Reisenden weltweit eine jährliche Kohlenstoff-Nutzungsquote zuzuweisen, fiel unter zahlreichen Kritikern alles andere als auf fruchtbaren Boden.

Global betrachtet haben sich die Tourismusankünfte auf ein Niveau von 84 Prozent im Vergleich zu der Zeit vor dem Ausbruch der Corona-Krise erholt. Zwischen einzelnen Ländern gibt es allerdings deutliche Abweichungen.

Während die Tourismusankünfte in Dänemark, Irland oder auch Frankeich inzwischen ein höheres Niveau als vor dem Ausbruch der Corona-Krise erreicht haben, hinken andere Nationen bislang noch spürbar hinterher. Deutschland befindet sich unter diesen Ländern.

Was Deutschland anbelangt, könnte sich diese Situation demnächst noch verschärfen. So hat der Internationale Lufttransportverband (IATA) vor wenigen Tagen davor gewarnt, dass die durch die Berliner Ampel-Koalition vorgesehene Erhebung einer Kerosinsteuer den deutschen Luftfahrtstandort zusätzlich unattraktiv zu machen droht.

Deutschland blickt einer sich voraussichtlich intensivierenden Abwanderung von Fluglinien an konkurrierende Standorte innerhalb Europas und in der Türkei entgegen. Diese Entwicklung droht sich nachvollziehbarerweise äußerst negativ auf eine Aufrechterhaltung von wichtigen Zubringerrouten auszuwirken.

Auch in diesem wirtschaftlichen Bereich blickt Deutschland demnach einem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland ins Auge. Wie dem auch sein mag, so heißt es seitens des World Travel and Tourism Council (WTTC), dass der Flug- und Reisesektor gut ein Zehntel zur jährlichen Emission von Treibhausgasen beitrage.

„Rationierung“ von individuellen Reisegenehmigungen

Die potenzielle Einführung von Kohlenstoff-Pässen wäre selbstverständlich mit einer „Rationierung“ von individuellen Reisegenehmigungen verbunden. Laut aktuellen Schätzungen verursachen die Amerikaner mit rund sechzehn Tonnen pro Person die durchschnittlich größte Menge an Kohlenstoff-Emissionen pro Jahr.

In Großbritannien liege diese Menge bei durchschnittlich 11,7 Tonnen pro Person pro Jahr, womit deren Emissionen laut CNN-Kolumnist Ross Bennett-Cook rund fünf Mal höher lägen als im Pariser Abkommen im Jahr 2015 empfohlen.

Diese einst international in Paris getroffene Vereinbarung sieht vor, den weltweiten Temperaturanstieg im laufenden Jahrhundert unterhalb von zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu halten.

Noch besser wäre es, so die Befürworter dieses internationalen Abkommens, wenn der durchschnittliche Temperaturanstieg unterhalb von 1,5 Grad gehalten werden könnte. Und so befand sich das Erreichen des 1,5-Grad-Ziel auch im Fokus der Debatten auf der jüngst abgehaltenen Konferenz Cop28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Weltweit betrachtet liegt der Ausstoß pro Erdenbürger pro Jahr bei durchschnittlich vier Tonnen Kohlenstoff. Die aktuellen Pläne sehen eine Senkung dieses Ausstoßes auf maximal zwei Tonnen pro Erdenbürger pro Jahr bis 2050 vor.

Hier noch einmal auf den Bericht von Intrepid Travel zurückkommend, so wird der Vorschlag unterbreitet, mit dem Beginn einer Einführung von Kohlenstoff-Pässen ab dem Jahr 2040 zu beginnen.

Um sich wirkungsvoll auf die derzeit messbaren Emissionen auszuwirken, müssten die Ticket-Preise um 1,4 Prozent pro Jahr steigen. Insbesondere Reisende in den Vereinigten Staaten und anderen westlichen Industrienationen sollen auf diese Weise davon abgehalten werden, für Urlaubsreisen ein Flugzeug zu nutzen.

Ausbau der Kontrolle oder Forcierung des hemmungslosen Abkassierens?

Am Rande der zuvor erwähnten Konferenz Cop28 in Dubai hatte unter anderem IWF-Chefin Kristalina Georgieva auf der Einführung einer globalen CO-Steuer bestanden. Jene Personen, die für die meisten CO2-Emissionen verantwortlich zeichneten, sollten danach auch den höchsten Preis für deren Nachfrageverhalten bezahlen müssen.

Wie unter anderem der britische Guardian zuletzt berichtete, emittiere das reichste 1 % der Weltbevölkerung mehr Emissionen als 66 % der restlichen Erdenbürger zusammen. Das sagt eigentlich schon alles.

Weswegen die Bürger generell durch eine schröpfende Anhebung von Emissionssteuern und anderen Abgaben dieser Art in ihrer Reisefreiheit beschränkt werden sollen, erschließt sich anhand dieser Daten nicht, wenn es doch die finanziell reichsten Bürger unserer Erde sind, die für den Löwenanteil der globalen Emissionen verantwortlich zeichnen.

Und so heißt es in Reaktion vielerorts wieder einmal, dass Rufe nach der Einführung von „Emissions- oder Klima-Pässen“ bei Licht besehen doch lediglich dem versuchten Ausbau von Kontrolle entsprächen.

Europäische Flugindustrie sieht rot

Nicht nur in Deutschland sorgt die nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu einem verfassungswidrigen Haushalt der Ampel-Koalition plötzlich bekannt gegebene Einführung einer Kerosinsteuer für hochrote Köpfe in der Flugindustrie.

Denn nicht nur in Deutschland wird die Axt an die Flugindustrie angelegt. Zuvor vermeldete auch schon die belgische Regierung, die Steuern im Bereich von Kurzflügen und im Fall des Einsatzes von alten Flugzeugen zu erhöhen. Reisende sollen auf diese Weise vermehrt Züge benutzen.

Auch in Frankreich vermeldete die Regierung von Präsident Emmanuel Macron, Kurzflüge in der Heimat zu bannen, falls sich dieselbe Reise in einem Zeitraum von zweieinhalb Stunden oder weniger mittels eines Zuges durchführen lässt.

Es wäre nicht ganz einfach…

Noch nicht absehbar ist, wie viele Menschen anstelle eines Zuges auf eine Fahrt mit dem Auto zurückgreifen werden. Was eine potenzielle Einführung von Kohlenstoff-Pässen anbelangt, so warnen Experten davor, dass ein solches Unterfangen mit großen Herausforderungen verbunden wäre.

Hierfür seien nicht nur die Verabschiedung von zahlreichen neuen Gesetzen, sondern auch technologische Innovationen von Nöten, wie es beispielsweise seitens Intrepid Travel heißt. Zugegeben wird, dass es im Fall einer Umsetzung von Restriktionen auch zu „befremdenden und ineffizienten Effekten“ kommen könnte.

Anna Abelson, Assistenzprofessorin an der New York University, wird durch Medien mit den Worten zitiert, dass diese Idee in der Theorie gut sei, doch unter Berücksichtigung der Logistik aus ihrer persönlichen Sicht scheitern wird.

Abzuzeichnen beginnt sich indes, dass eine Überwachung der durch Flüge verursachten Kohlenstoff-Emissionen mittels Buchungen über Google Flights erfolgen wird. Seit dem Jahr 2021 erteilt Google Flights Auskunft über die Emissionsgrade der jeweiligen Flüge.

Laut eigenen Aussagen des Unternehmens basierten die berechneten Kohlenstoff-Emissionen auf Schätzungen der Europäischen Umweltbehörde. Wer in diesen Tagen nach Deutschland schaut, nimmt wahr, dass die Ampel-Koalition wie ein angeschlagener Boxer ihrem finalen Knock Out entgegenblickt.

Wer Cem Özdemir – neben dem Bauern-Präsidenten auf der Berliner Protestbühne stehend – gestern einmal beobachtet hat, sah, wie der deutsche Landwirtschaftsminister wie eine Primel einzugehen drohte, als spätestens die folgende Drohung erfolgte:

„Wenn Sie diese Kürzungen nicht zurück nehmen, werden wir uns am 8. Januar wiedersehen.“ Dann werde Deutschland mit Protesten überzogen, die die Republik in einem solchen Ausmaß noch nicht gesehen haben wird.

„Wie ernst lassen sich die Worte von Scholz, Lindner und Habeck noch nehmen?“

Anzuerkennen bleibt, dass Cem Özdemir den Mut hatte, sich den wütenden Protestlern zu stellen. Zumindest dürfte die gesellschaftliche Erschütterung in Berlin spürbar geworden sein.

Und so verwundert es nicht, dass gestern Abend von einem möglichen Wiederaufschnüren des vor wenigen Tagen an das Karlsruher Urteil angepassten Regierungshaushalts die Rede war.

 

Harscher Kritik sieht sich die Ampel auch aus der deutschen Automobilindustrie ausgesetzt. Es reicht aus, abschließend diesen Videobeitrag von Welt Nachrichtensender (gemäß des obigen Screenshots) anzuschauen, um zu erkennen, wie insbesondere Robert Habeck von einem Desaster ins nächste schlittert.

 

Wie reiht sich die obige Meldung in die Träume einer augenscheinlich in Deutschland nur schleppend in Gang kommenden E-Auto-Revolution ein?

Last but not least werden die Grünen durch CDU-Bundesvorstand Mario Voigt inzwischen als „Sicherheitsrisiko“ aus Sicht des Landes bezeichnet.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht auf der Seite edition.cnn.com.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Anstelle eines eigenen Fazits möchte ich den Ball heute an die Leser zurückspielen, um Sie einzuladen, in den Kommentaren einmal kund zu tun, welche Chancen Sie einer erfolgreichen Umsetzung der deutschen Energiewende und der politisch forcierten Wirtschaftstransformation unter Berücksichtigung der aktuellen Gegebenheiten einräumen.

Wie bewerten Sie zudem Anregungen zur potenziellen Einführung von „Kohlenstoff- oder Klima-Pässen“? Für Ihre Beteiligung sei Ihnen vorab gedankt!

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