An technischen Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz wird zwar bereits seit mehreren Jahrzehnten fieberhaft geforscht, doch es ist die heutige Zeit, in welcher der Begriff langsam aber sicher in den gesellschaftlichen Mainstream einsickert.

Wohin geht die Reise?

Experten auf diesem Gebiet sind sich bislang nicht vollends darüber im Klaren, in welcher Weise die Künstliche Intelligenz sich auf das wirtschaftliche und sozial-gesellschaftliche Leben auswirken wird.

Wie in allen anderen Bereichen gibt es zwei voneinander in ihren Ansichten abweichende Lager, die sich einerseits aus Befürwortern und andererseits aus Mahnern zusammensetzen. Unter den Mahnern befindet sich allen voran Tesla-Chef und X-Plattform-Betreiber Elon Musk.

Es könnte durchaus sein, dass sich die Künstliche Intelligenz in bestimmten Bereichen als äußerst nützlich erweisen wird. In anderen Bereichen wiederum könnte es hingegen zu zerstörerischen Entwicklungen kommen. Dies gilt insbesondere aus Sicht der Arbeitsmärkte.

Kritiker befürchten, dass die Künstliche Intelligenz nicht nur eine jobzerstörerische Wirkung haben könnte, sondern dass sich bestimmte Anwendungen überdies verselbständigen und sich zukünftig außerhalb der menschlichen Kontrolle entwickeln könnten.

Inwieweit werden menschliche Arbeitskräfte in der Zukunft noch benötigt?

Schon zum aktuellen Zeitpunkt mehren sich Berichte, wonach menschliche Arbeitskräfte durch die Künstliche Intelligenz verdrängt werden. Hierzu gehören unter anderem Jobs im Programmier- und Codebereich, im Design-Gewerbe, im Kundenservicebereich wie auch im Medien- und Übersetzungsbereich.

Nichtsdestotrotz deutet zurzeit einiges darauf hin, dass die entsprechenden Resultate gemischt ausfallen. Laut letztjährigen Umfragen zeigen sich bislang noch viele Menschen davon überzeugt, dass die Künstliche Intelligenz und deren Anwendungen keine Gefahr für ihre Jobsicherheit darstellt.

Doch Mitarbeiter im fortschrittlichen Technologiebereich, die ihren Finger am Puls der Zeit und den neuesten Entwicklungen im Sektor der Künstlichen Intelligenz haben, sehen die Dinge mehrheitlich auf eine gänzlich andere Weise.

Unter den Mahnern befinden sich gar Leute, die fest von einer kompletten Übernahme der heute bestehenden Arbeitswelt durch die Künstliche Intelligenz ausgehen. Ergebnis eines solchen Szenarios wäre, dass Menschen in zukünftigen Arbeitsprozessen nicht mehr gebraucht werden.

Larry Summers zeichnet ein düsteres Szenario

Unter diesen Personen befindet sich beispielsweise der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers, der sowohl in der Clinton- wie auch in der Obama-Administration diesen Posten inne hatte. Vor Kurzem wurde Larry Summers in die Direktorien von ChatGPT und OpenAI berufen.

Ferner ist Larry Summers Mitglied des Council on Foreign Relations, was zeigt, auf welch exzellente Weise Larry Summers im elitären Establishment vernetzt ist. Larry Summers ist angesichts der aktuellen Entwicklungen fest davon überzeugt, dass die Künstliche Intelligenz die Welt, wie wir sie heute kennen, komplett auf den Kopf stellen wird.

Hiervon werden seiner Ansicht nach allen voran die internationalen Arbeitsmärkte betroffen sein. Denn die Künstliche Intelligenz werde ab einem gewissen Zeitpunkt auch die letzte noch existierende und durch Menschen ausgeführte Arbeitstätigkeit übernehmen.

Manche Experten in diesem Bereich gehen davon aus, dass uns von einem solchen Szenario nur noch wenige Jahre trennen. Larry Summers glaubt hingegen, dass es zeitlich noch ein wenig länger dauern wird, bis dieser Zeitpunkt erreicht sein wird.

Viele Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz sind noch nicht vollends ausgereift, was jedoch nichts daran ändert, dass weitere Fortschritte in einem enormen Tempo vonstatten gehen.

Wenn es erst einmal soweit sein wird, und bestimmte technologische Anwendungen komplett ausgereift sein werden, dürfte laut Ansicht von Larry Summers ab diesem Zeitpunkt jedoch alles ganz schnell und plötzlich verlaufen.

Wer ein wenig in die Zukunft zu blicken bereit sei, werde sich der Tatsache bewusst, dass es aus einem ökonomischen Blickwinkel heraus betrachtet zu einer der größten Revolutionen in der Wirtschaftshistorie und seit dem Einsetzen der Industriellen Revolution kommen könnte.

Wie die Zukunft des Homo Sapiens ab diesem speziellen Zeitpunkt aussehen würde, weiß hingegen niemand. Allzu gute Entwicklungen dürften hiermit nicht einhergehen, wenn man bedenkt, wie sehr die heutige Arbeitswelt viele Menschen prägt, ihnen eine Identität verleiht und die Menschen auch ausfüllt.

Wer in die Zeiten der Industriellen Revolution zurückblickt, wird sich gewahr, welch enorme Transformation mit dieser damaligen Entwicklung einherging. Waren alle Arbeitsprozesse bis zu diesem Zeitpunkt von einem Beitrag menschlicher Arbeitskraft abhängig, so änderte sich das schlagartig, als das Aufkommen von Maschinen einen mechanisierten Arbeitsprozess samt einer sich intensivierenden Arbeitsteilung ermöglichte.

Der hiermit einhergehende Umbruch war gewaltig, denn letztendlich veränderte sich die gesamte bis dahin bestehende Gesellschaftsform weg von der Agrar- und Landwirtschaft hin zu fortschrittlich-mechanisierten Prozessen, die mit Landflucht und Verstädterung Hand in Hand ging.

Dass Larry Summers, Elon Musk und ähnlichen Gedanken anhängende Personen vor einem vergleichbaren Umbruch in absehbarer Zukunft warnen, sollte aus diesem Grund gewiss nicht unterschätzt werden.

Künstliche Intelligenz wird das Internetzeitalter im Vergleich wie einen Waisenknaben aussehen lassen

Die Künstliche Intelligenz wird sehr wahrscheinlich den Weg für noch revolutionärere Technologiefortschritte als das zur Jahrtausendwende aufziehende Internetzeitalter ebnen. All jene, die dieser Entwicklung nicht die gebührende Beachtung schenken, drohen mittel- bis langfristig abgehängt zu werden.

Die Künstliche Intelligenz wird ferner mit einer Automatisierung und Robotisierung von kognitiven Fähigkeiten einher gehen, für die bis dato menschliche Intelligenz die absolute Grundlage gewesen ist.

Dass allein hiermit eine massive Bewegung in die heute bestehenden Arbeitsmärkte geraten dürfte, ist mehr als absehbar. Ferner sind die sich hieraus ableitenden Implikationen ebenso so zahlreich wie eine Wüste Sandkörner aufweist.

Die Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz erstrecken sich vom Softwareeinsatz bis hin zu selbstfahrenden Fahrzeugen. Kritiker geben zu bedenken, dass wir aktuell nur die Spitze des Eisbergs der potenziellen Anwendungsmöglichkeiten gesehen haben.

Das in diesem Bereich schlummernde Potenzial ist so gewaltig, dass niemand wirklich voraus zu sehen weiß, wie der sich anbahnende Umbruch auf Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich auswirken werden.

Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass die Künstliche Intelligenz die Forschungen in dem gesamten Bereich auf eine unvorstellbare Weise beschleunigen werden. Nicht nur neue Medikamente gegen bislang unheilbare Krankheiten könnten in diesem Zuge in absehbarer Zeit auf den Markt kommen.

Auch die Behandlungszeiten im Ärzte- und Krankenhaussektor könnten sich zudem massiv verkürzen. Einerseits bangen Mitarbeiter im Gesundheitswesen aufgrund dieser mit einem hohen Tempo voranschreitenden Entwicklungen um ihre Jobs.

Andererseits blicken Menschen mit bislang unheilbaren Krankheiten dieser Entwicklung in der Hoffnung auf Heilung freudig entgegen. Es gibt wie stets also Pros und Contras. Ferner werden Tätigkeiten, die durch Menschen – egal aus welchen Gründen – nicht mehr gerne übernommen oder ausgeführt werden, einer zunehmenden Robotisierung anheimfallen.

Insbesondere hochbezahlte Arbeitsplätze drohen obsolet zu werden

Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor dürften sich dadurch in der Zukunft erledigen. Experten sind sich zurzeit alles andere als einig, ob emotionale Intelligenz oder der reine menschliche Intelligenzquotient in der Zukunft wichtiger sein werden.

Was Larry Summers anbelangt, so zeigt sich der ehemalige US-Finanzminister davon überzeugt, dass beispielsweise ärztliche Diagnosen bereits in absehbarer Zukunft durch die Künstliche Intelligenz übernommen werden.

Ob sich die Tätigkeit einer Krankenschwester, welche die Hand eines im Sterben befindlichen Patienten an dessen Krankenhausbett hält, so leicht ersetzen lassen wird, steht indes auf einem anderen Blatt.

In einer letztjährig angestellten Prognose der Informations- und Technologieforschungsfirma Forrester hieß es, dass die Künstliche Intelligenz bis zum Jahr 2030 in etwa 2,4 Millionen Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten obsolet machen wird.

Interessant ist, dass es laut dieser Einschätzung insbesondere Arbeitnehmer mit Gehältern von neunzigtausend US-Dollar aufwärts pro Jahr sein werden, welche bis zum Jahr 2030 in einem besonderen Maße durch fortschrittliche Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz ersetzt werden dürften.

Darüber hinaus glich die Forrester-Prognose einem Kabinett des Schreckens. Denn zukünftig soll ein Anteil von 78 Prozent in Relation zu allen heutzutage bestehenden Arbeitsplätzen der Künstlichen Intelligenz zum Opfer fallen.

Der informelle Sektor in den Schwellen- und Entwicklungsländern sah sich in diese Prognose nicht mit einbezogen. So sollen 57 Prozent aller Büroarbeitsplätze, 53 Prozent der mit Mathematik in Verbindung stehenden Arbeitsplätze sowie 50 Prozent aller im Ärzte- und Gesundheitswesen existierenden Jobs durch die Künstliche Intelligenz obsolet werden.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht auf der Seite tech.co.

Dieser Bericht wird in einem zweiten Teil fortgesetzt. Eine abschließende Einschätzung erfolgt zu diesem Zeitpunkt.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"