Statista meldet am 04.01. dieses Jahres, dass die 34 % sehr zufriedenen Deutschen im Sommer 2020 bis Herbst 2023 sukzessive weniger wurden und jetzt einen Anteil von nur noch 22 % der Befragten stellen. Einer der besser kontrollierbaren Auslöser für heilbare Unzufriedenheit, die also nicht in Beziehung zur heillosen Regierungspolitik steht, ist die menschliche Neigung, sich auf die negativen Aspekte des eigenen Erlebens zu konzentrieren.
Evolutionär war diese Neigung freilich vorteilhaft, um vitale Gefahren zu erkennen und zu entschärfen. Im modernen Alltag gerät dieser evolutionäre Mechanismus jedoch gewohnheitsmäßig in Konflikt mit unserem Lebensglück und es gilt, rational auszubalancieren, was ins Ungleichgewicht geraten kann, wenn das Gute aufgrund seiner Irrelevanz für das körperliche Überleben ausgeblendet wird.
Es gibt ein Gegenmittel: Der Philosoph Georg Simmel bezeichnet es als den Kitt der Gemeinschaft; Seneca verstand es als ein freudiges Nachdenken, das eine wohlwollende Ausrichtung und von Freude geprägte Handlungsabsicht befördert; laut moderner psychologischer Forschung ist es eines der bedeutendsten Antidote gegen das Empfinden der Sinnlosigkeit und des Zynismus: die Dankbarkeit.
Aristoteles, Cicero und auch Seneca betonten jedoch auch die Wichtigkeit, mit Sinn und Verstand der „richtigen Person für die richtige Sache zur richtigen Zeit am richtigen Ort im richtigen Maße“ dankbar zu sein, wie es der Philosoph Nicolas Dierks in seinem Artikel zur Dankbarkeit auf Netzwerk Ehtik Heute zusammenfasste. Auf die Suche nach dem wirklich Guten im Alltag begibt sich auch ein Artikel des Amerikaners Leif Hass im Greater Good Magazine: Der Humanmediziner zeigt am Beispiel von Mitarbeitern im Gesundheitswesen, wie man durch eine angemessene Dankbarkeitskultur seine Arbeit als sinnstiftend erleben kann und verweist auf einschlägige psychologische Forschungen.
Zwei kurzweilige Anleitungen zur Dankbarkeit – einmal insbesondere für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die aber auch auf alle anderen Berufe mit Menschenkontakt übertragbar ist – die dazu einladen, das Thema weiter zu vertiefen.
Hier finden Sie den englischen Originalartikel aus dem Greater Good Magazine:
https://greatergood.berkeley.edu/article/item/can_gratitude_make_your_job_more_meaningful
Eine hervorragende Übersetzung können Sie sich selbst mittels Deepl erstellen:
https://www.deepl.com
Wenn Sie diesen Link aufrufen, erscheint der englische Artikel im Browser in der ebenfalls brauchbaren Google-Übersetzung:
https://greatergood-berkeley-edu.translate.goog/article/item/can_gratitude_make_your_job_more_meaningful?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
Kommentare
Meine Devisen für ein erfolgreiches (nicht finanziell/wirtschaftlich gemeint) und glückliches Leben, die ich auch gerne an junge Menschen - und gerne auch hier weitergebe - sind
- jede Chance im Leben erkennen und ergreifen; viele werden positiv, manche mögen negativ sein, aber alle sind wertvol für Erfahrung und Entwicklung !.
- es gibt einen grossen, entscheidenden Unterschied zwischen "etwas erfahren" (z.B. durch Radio, TV, Internet usw) - dabei sind wir nur passive Konsumenten, und etwas "erleben". Nur was wir selbst bewusst und aufmerksam erlebt und dann durchdacht und verarbeitet haben, wird zu unserem persönlichen Wissensschatz und Intuitionsfundus.
- dankbar sein für alles. Nur wenn man dankbar ist für seine Arbeit hat, kann man Freude daran haben und sie gut machen; dankbar sein für die kleine Blume, die sich durch den Bürgersteigrand hindurchzwängt, für den Vogel, der morgens im Baum zwitschert, wenn ich auf dem Weg zum Supermarkt aus dem Haus trete: für jedes und zu jedem kann ich still ein Danke sagen und mich daran feuen.
- behandele Deinen Nächsten stets wie Deinen liebsten Gast.
- bei jedem Essen - oder zumindest hin und wieder einmal, wenn Du daran denkst - danke der Mutter Erde für die reichen Gaben ihrer Natur und den vielen fleissigen Händen der Bauern, Fahrer, Händler .... , die es ermöglicht haben, dass Du "auch heute wieder satt werden darfst, in einer Welt, in der so viel Hunger herrscht"; und wenn Du etwas für die "Menschheit tun willst": schliesse in Deinen Dank alle Verwandten, Freunde, Kollegen, Nachbarn und Dir Bekannten in Deinen Dank gedanklich mit ein, denn vermutlich werden wenigsten 98 % von ihnen es nicht selbst tun.
Bewusstes Leben und Dankbarkeit machen das Leben unendlich reich und unendlich glücklich.
Alle guten Wünsche an Alle in der Cashkurs-Community für das Jahr 2024.
Ralph Oppel, Waterloo