Und wer jetzt meckern sollte, dem sei gesagt, dass dies gelebte europäische Demokratie ist, jemanden zu wählen und jemanden anderes als Chef zu bekommen. Warum eigentlich nicht Florian Silbereisen oder Helene Fischer?
Man wird künftig noch mehr auf die EU-Rahmenbedingungen achten müssen, die uns die Berater und Lobbyisten bzw. die nach Brüssel weggelobten Politiker vorsetzen. Bertold Brecht sagte einst: „Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“ Ich kann schon nichts mehr erkennen.
Die Börse nahm das alles erst einmal zur Kenntnis. Dort zählt nur, was hinten rauskommt. Und es ist derzeit viel Mist, denn die vielen Gewinnwarnungen zerstören den Traum von so manchem Börsenwunder. Und nein, diese Fehler lassen sich nicht wie in der Politik einfach wegfrisieren oder -lächeln. Aber was zählen Fakten, wenn die Hoffnung überwiegt?
Vermutlich wird mit Christine Lagarde an der Spitze der EZB kaum noch etwas Schlimmes passieren können. Hauptsache, auf die EZB ist Verlass. Am Donnerstag wird die Ankündigung für eine weitere Orgie des Gelddruckens erwartet.
Mario Draghi wird dann das nächste Gelddruck-Programm ankündigen und den Banken zugleich mitteilen, dass sie höhere Strafzinsen zu zahlen haben - wenn sie Geld bei der EZB bunkern, statt es Leuten zu leihen, die keine Kredite brauchen oder keine bekommen dürfen. Die Notierungen der Bankaktien geben auf den ersten Blick Anlass zur Sorge. Auf den zweiten und dritten Blick auch...
Und der DAX? Nach oben bremst ihn die Realität und die damit verbundene blöde Schwerkraft aus. Von dort wird weiter heiße Luft in die Anlageklassen geblasen. Wir werden sehen – auch, als was es uns verkauft wird. Vielleicht rettet Gelddrucken auch noch das Klima?
Haben Sie Gold beobachten können? Das blöde Zeug steigt – bzw. der Euro fällt. Bis zum Allzeithoch bzw. dem Allzeittief des Euro gegenüber dem Gold ist es nicht mehr weit. In den Zeitungen steht davon nichts. Und die Experten rechnen bekanntlich ja den Goldpreis in US-Dollar, selbst wenn es die US-Währung irgendwann nicht mehr geben sollte.
Unterdessen sorgt die Datenkrake Facebook für heiße Diskussionen. Nach deren Plänen sollen die „Kunden“ im nächsten Jahr mit diesem neuen „Geld“ bezahlen können, dem „Libra“. Dass der Staat und seine Notenbank dagegen sind, klingt wie die Warnung eines Schäferhundes vor Tofuwurst. Bei Konkurrenzgeld hört der Spaß schnell auf.
Da könnte ja jeder kommen! So versteht man auch unseren Finanzminister Olaf Scholz, der behauptet: "Die Herausgabe einer Währung gehört nicht in die Hände eines Privatunternehmens, denn sie ist ein Kernelement staatlicher Souveränität“ - wo man umgehend die Frage nach dieser staatlichen Souveränität in Bezug auf den Euro stellen muss.
Für die Spätaufsteher: Die haben wir monetär an die EZB abgegeben und sind ihr damit ausgeliefert. Der Euro ist so etwas wie eine Familien-Währung ohne Familie.
Scholz fügte an: „Der Euro ist und bleibt das einzige gesetzliche Zahlungsmittel im Euro-Raum." Ähnlich sagte das auch EZB-Chef Mario Draghi: „Der Euro ist gekommen, um zu bleiben“. Bis er doch irgendwann gehen wird…
Kommentare
Wer wird in diesem Zusammenhang eigentlich als "Kunde" betrachtet? Der Nutzer, der bekanntermaßen nichts bezahlt und daher wohl eher das Produkt ist? Oder vielmehr die Werbewirtschaft, die Facebook ja tatsächlich mit barer Münze bedenkt.
Mir ist noch nicht so ganz schlüssig, wer Libra denn wofür nutzen soll?
Trefflich formuliert, mein Kompliment.
Könnte es nicht sein,dass die EZB auf Empfehlung von Black Rock auch Aktien kaufet ,wenn es die Anleihen nicht mehr bringen? Würde doch die Kurse raketenartig in die Höhe treiben, bevor sie explodieren.
Oder darf die EZB das nicht ?
Wie sehen Sie das?
Mit freundlichen Grüßen
Franz Weiler
Wäre es unter Berücksichtigung dieser Tatsachen nicht Sinnvoll, ins Eigenheim zu investieren statt Miete zu bezahlen? Grund und Boden ist ähnlich wie Gold auch sehr Wertstabil. In heimischer Währung betrachtet sind die Grundstückspreise sogar in Krisenländern stetig gestiegen.
Solange man dafür keine Nettoverschuldung eingeht, spricht aus meiner Sicht nichts gegen ein Eigenheim. Sollte der große Knall dann doch irgendwann mal zugelassen werden, werden die Immobilienpreise stark sinken, durch ein Karussel aus steigenden Kreditzinsen und sinkenden Immobilienpreisen, die wiederum zu geringeren Sicherheiten und daraus folgend Zwangsversteigerungen und dadurch weiter fallenden Immobilienpreisen und steigenden Kreditzinsen usw. führen. Wer ohne Nettoverschuldung ein Häuschen sein Eigen nennen kann, dürfte sich keine großen Sorgen machen müssen, wenn der Buchwert der Immobilie sinkt. Wer aber einen Kredit zu bedienen hat, bekommt schnell Ärger mit der Bank, wenn die Kreditsicherheit plötzlich nur noch halb so viel wert ist. Und dann geht das Dominospiel erst richtig los.
Bei einer Investition haben Sie sofort eine Rendite und Geld fließt wieder zurück in Ihren Taschen (daher die Formel Return On Investment), deshalb können Sie auch Schuldzinsen absetzen. Bei einer Spekulation haben Sie nur die Hoffnung...
Sofern Sie eine Immobilie zum Vermieten kaufen, haben Sie investiert. Ein Eigenheim ist lediglich Konsum + Spekulation.
Die Grundstückspreise steigen (Beispiel: Krisenländer) nur solange billiges Geld auf Pump hineinfließt und die Nachfrage nicht einbricht und die Steuergesetzgebung nicht nachteilig geändert wird.
Warten Sie ab was passiert wenn eine Krise (Kaufkraft) ausbricht, die Nachfrage stagniert, eventuell die Zinsen ansteigen (und dann Investoren umschichten auf andere Assetklassen), und der Staat durch die Steuern sich die Wertsteigerung aus-/zurückzahlen lässt.
Wenn das nichts Schlimmes ist, ja dann weiß ich auch nicht, was man sonst noch als schlimm bezeichnen kann.
Privatmann:
Grund und Boden oder in ein Eigenheim zu inverstieren, kann in GERMANY sehr gefährlich werden.
Dieses hängt davon ab, ob Sie eine juristische Person oder schon eine natürliche Person (Staatsangehörigkeitsausweis) besitzen.
Eine juristische Person, zu erkennen an der Schreibweise (Großschreibung) in Ihren Ausweis oder Reisepass, ist eine Sache und was kann eine Sache besitzen?
Deshalb können auch die Kommiker im Reichstag von Enteignung Reden.
Einen Menschen, kann man nichts enteignen.
das finde ich zur Zeit noch spannender...
Wäre auch ein lesenswertes Thema auf Cashkurs. Pro Contra Eigenheim/ mit/ohne Eigenkapital vs Miete unter Berücksichtigung der Negativzinsen für alle Einlagen.
Die Grunderwerbsteuer + Notar + Makler zahlen Sie (einmalig) aus ihrem verdienten und bereits versteuerten Geld,
Und die Grundsteuer zahlen Sie auch aus Ihrem bereits versteuerten Geld (jährlich),
Und die Modernisierung/Sanierung zahlen Sie auch aus Ihrem bereits versteuerten Geld,
Und die Schuldzinsen sowieso...
Und wenn vom bereits versteuerten Geld noch was übrig ist, sollte die Rücklage für die Instandhaltung (wie so oft geschieht) nicht vergessen werden...
Und wenn es mal zu einem Verkauf kommt, geht es mit Kosten weiter...
in der Zwischenzeit hat der Mieter, trotz Mietschwankungen (die Geschichte zeigt es geht nicht immer und überall nach oben), wenn er klug mit seinem Geld umgehen kann, ein stressfreies Vermögen mit anderen Assetklassen gemacht...