Heißt, gekauft wird mittlerweile, was langfristig von Wert ist, was sich insbesondere an den an den Rohstoffmärkten förmlich durch die Decke schießenden Preisen ablesen lässt. Es sind zumindest clevere und smarte Anleger, die auf eine solche Weise argumentieren würden, da Zentralbanken damit fortfahren, eine vollkommen rücksichtslose Geldpolitik zu betreiben.

Die intrinsischen Werte von Papierwährungen drohen über dieser Entwicklung langfristig ihrem Wert null entgegenzustreben, so wie dies einst schon Voltaire als Zeitzeuge aus einem vergangenen Jahrhundert festgestellt hatte.

Selbst eine zunehmende Anzahl von Wall-Street-Strategen warnt mittlerweile davor, dass ihre Kunden im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen kalte Füße bekämen, weil sich mehr und mehr die Sichtweise durchsetze, wonach es in den Vereinigten Staaten ab einem gewissen Zeitpunkt zum Ausbruch einer Hyperinflation kommen könnte.

Sam Zell kauft erstmals in seinem Leben Gold!

Großinvestor, Gewerbeimmobilienmogul und Milliardär Sam Zell erklärte vor Kurzem in einem Interview gegenüber Bloomberg, in nahezu jedem Winkel der US-Wirtschaft Anzeichen für eine mitunter deutlich zulegende Inflation zu erkennen.

Wir rufen uns die Tatsache in Erinnerung, dass sich Sam Zell in der Vergangenheit – ähnlich wie Warren Buffett – alles andere als zu den Goldanhängern gezählt hat. Ganz im Gegenteil gehörte Sam Zell zu jenen Protagonisten, die laut eigener Aussage andere Investoren mitunter verspottet haben, weil diese an Gold glaubten und dem gelben Metall die Stange hielten.

Diese Zeit scheint nun ganz plötzlich vorbei zu sein, da Sam Zell jetzt eingestanden hat, selbst auf eine altmodische Inflationsabsicherung mittels Gold zurückgegriffen zu haben. Ich frage mich: Sollte das „barbarische Relikt“ aus alten Tagen angeblich längst nicht mehr die damit verbundenen Lagerkosten wert sein?

Oder habe ich vielleicht etwas falsch verstanden, wenn Bitcoin und andere Kryptowährungen Gold längst den Rang abgelaufen haben sollen? Nach wie vor gilt, dass in aufkommenden Krisenzeiten Vermögenswerte eher en vogue zu sein scheinen, welche Investoren tatsächlich auch in der Hand halten können, die also physisch greifbar sind.

Also mir persönlich ist eine Unze Gold oder Silber auf der Hand in der Tat auch lieber als ein elektronischer Bitcoin. Doch in der heutigen Zeit darf nicht davon ausgegangen werden, dass Menschen die Dinge aus einem rein rationalen Blickwinkel betrachten. Wie sich zeigt, scheint sich dies zumindest im Fall von Sam Zell nun schlagartig geändert zu haben.

Laut Zell scheine es im aktuellen Umfeld offensichtlich eine der natürlichsten Reaktionen zu sein, Gold zu kaufen. Aus seiner eigenen Perspektive fühle sich das dann doch sehr komisch an, weil Zell laut eigener Aussage gegenüber Bloomberg einen Teil seiner Karriere damit verbracht habe die Frage aufzuwerfen, aus welchen Gründen Anleger jemals Gold erwerben oder besitzen sollten.

Gold als letzter Anker

Denn Gold generiere zum einen keine Einnahmeströme und zum anderen fielen für dessen Lagerung obendrein auch noch Lagerkosten an. Sam Zell gab sich auf seine rhetorische Einlassung dann selbst eine Antwort. Wenn jemand einmal ein Auge auf die Abwertung der Währung würfe, so stelle sich von allein schon die berechtigte Frage, woran sonst festgehalten werden sollte – wenn nicht am Golde?!

Der inzwischen 79-jährige Sam Zell fuhr sodann damit fort auszuführen, persönlich äußerst besorgt auf die Entwicklung des US-Dollars und andere Papier- und Fiat-Währungen zu blicken. Dies gelte im Übrigen für all jene Länder, welche in demselben Ausmaß elektronisch Geld druckten wie die Vereinigten Staaten von Amerika.

Überall Inflationsdruck

Sam Zell ging hernach auf die Frage ein, ob das Inflationsgespenst nur vorübergehender Natur sein werde, so wie dies wiederholt durch Fed-Chef Jerome Powell und andere Vertreter der Federal Reserve angedeutet wurde. Laut Sam Zell ließe sich der Inflationsdruck zurzeit „überall“ beobachten.

Angefangen bei den Holzpreisen, die inzwischen um rund vierhundert Prozent geklettert seien, und die den Bau von neuen Häusern in den USA mittlerweile schon um bis zu 70.000 US-Dollar verteuerten, über die abhebenden Kupfer-, Eisenerz- und Aluminiumpreise bis hin zu explodierenden Agrarrohstoffpreisen – die immer offensichtlicher werdenden Engpässe in und die Überlastung der globalen Lieferketten trieben die Preise laut Sam Zell immer weiter in die Höhe.

Die heutige Situation habe durchaus das Potenzial, an die 1970er Jahre zu erinnern und wahrscheinlich auch an diese Periode heranzureichen. Während Sam Zell damit begonnen hat Gold zu kaufen, scheint der Milliardär und Großinvestor kein so großes Vertrauen in andere Rohstoffe wie Rohöl & Co. zu hegen, da insbesondere Rohöl das langfristige Nachfragerisiko durch Elektrofahrzeuge nicht einpreise.

Sam Zell ergänzte, besorgt darüber zu sein, dass eine Einspeisung von erneuerbaren Energien die amerikanischen Stromnetze schwächten, und verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngsten Beispiele in den Bundesstaaten Texas und Kalifornien, wo es zuletzt zu Black Outs und teils tagelangen Stromausfällen gekommen war.

Trübe Aussichten für den gewerblichen US-Immobilienmarkt

Auch mit Blick auf sein Steckenpferd, die gewerblichen Immobilienmärkte, sieht Sam Zell mittel- bis langfristig eher schwarz. Viele Menschen hätten nach wie vor Angst davor, wieder zu arbeiten und in Büroräume zurückzukehren. Doch hierin liege nicht einmal so sehr das Hauptproblem.

Hauptproblem sei vielmehr, dass die gewerblichen Immobilienmärkte in den USA bereits vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie unter einem Überangebot an Büroflächen gelitten hätten. Im Zuge der Pandemie sei es dann zu einer nochmaligen Steigerung dieses Überangebots gekommen.

Vermieter von Büro- und Gewerbeflächen sähen sich zudem in der unkomfortablen Situation, dass viele Mieter und Ladenbesitzer mit ihren Mietzahlungen teilweise deutlich im Rückstand lägen. Somit sähe sich eine wachsende Anzahl von Vermietern ebenfalls nicht mehr dazu in der Lage, ihre laufenden Kredite weiter zu bedienen. Sam Zell bezeichnete den Zustand des stationären Einzelhandels in den USA darüber hinaus als ein „fallendes Messer“.

Stationärer Einzelhandel – ein „fallendes Messer“ - Hotels nur vor vorübergehender Herausforderung

Unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen ließe sich nicht absehen, wann dieses fallende Messer auf dem Boden auftreffen werde. Er wolle damit jedoch nicht zum Ausdruck bringen, dass die Geschäftspläne der landesweit besten und renommiertesten Shopping Malls und Einkaufszentren dem Untergang geweiht sein werden.

Doch wie lägen die Dinge aus Sicht von Betreibern, die schon vor dem Pandemie-Ausbruch einen Mangel an Laufkundschaft zu beklagen gehabt hätten? Hiervon gäbe es im ganzen Land unzählig viele. Die hieraus resultierenden Probleme würden auf einen ohnehin bereits stark angeschlagenen und entsprechend geschwächten Markt treffen.

Mit Blick auf die nächsten drei bis vier Jahre stünden Hotels laut Sam Zell hingegen vor einer eher vorübergehenden Herausforderung. Es werde in diesem Sektor zu einer recht langsamen Erholung der Geschäftsreisen kommen. Doch Hotels blickten auch auf recht hohe Fixkosten, so dass eine langsame Erholung für den ein oder anderen das definitive Aus bedeuten könnte.

Arkansas beendet Umsatzbesteuerung für Gold-, Silber-, Platin- und Palladium offiziell!

Szenenwechsel. Ein Blick soll im heutigen Bericht angesichts der schier unglaublichen Mitteilung, laut der sich Sam Zell nun plötzlich unter den Goldkäufern befindet, auf den amerikanischen Bundesstaat Arkansas geworfen werden. Dort ist es vor wenigen Tagen zur Unterzeichnung eines Gesetzes durch den Gouverneur des Bundesstaates, Asa Hutchinson, gekommen.

Unter Bezugnahme auf dieses neue Gesetz wird die Umsatzbesteuerung im Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumbereich (Barren und Münzen) fortan offiziell für beendet erklärt. Ähnliche Maßnahmen werden zurzeit auch in den Bundesstaaten New Jersey, Tennessee und Ohio in Erwägung gezogen.

Der in den Senat des Bundestaates Arkansas eingebrachte Gesetzentwurf 336, der durch den Senator Mark Johnson und die Abgeordnete Delia Haak ausgearbeitet wurde, erfreute sich im Oberhaus einer großen Beliebtheit und wurde im örtlichen Senat mit einer Stimmenmehrheit von 30 zu 1 verabschiedet. Auch die anschließende Abstimmung im Repräsentantenhaus fiel mit großer Mehrheit zugunsten des Gesetzentwurfs aus.

Das Senatsgesetz 336 wurde neben der Organisation Sound Money Defense League auch durch die Money Metals Exchange, Basisaktivisten und verschiedene im Bundesstaat Arkansas ansässige Münzhändlern unterstützt. Investoren, Sparern und Kleinunternehmen wird es in Arkansas zukünftig ermöglicht, Edelmetalle zu erwerben, ohne für deren Kauf mit Umsatzsteuern belastet zu werden.

Gesetz tritt im Juli in Kraft - Ohio, Maine, Tennessee und New Jersey wollen nachziehen

Die Befreiung von der Umsatzsteuer wird in Arkansas ab dem 1. Juli 2021 in Kraft treten. Angemerkt sei, dass in den Bundesstaaten Ohio, Maine, Tennessee und New Jersey ähnliche Gesetzesvorlagen zu einer Abstimmung anstehen. In immer mehr Bundesstaaten in den USA scheint sich derweil die Einsicht durchzusetzen, Gold und Silber auch wieder zu offiziell akzeptierten Zahlungsmitteln, in denen auch Steuern entrichten werden können, zu erklären.

Einschließlich des Bundesstaats Arkansas hat inzwischen eine Anzahl von vierzig US-Bundesstaaten Gold- und Silberkäufe in Gänze oder zumindest teilweise von einer Pflicht der Umsatzbesteuerung befreit. Damit verbleibt nur noch eine Minderheit von zehn Bundesstaaten zuzüglich des District of Columbia, die sich dem Beispiel einer großen Mehrheit unter den US-Bundesstaaten noch nicht angeschlossen haben.

Vertrauen in die Fed erodiert

In manchen Bundesstaaten bringen lokale Politiker zum Ausdruck, dass sie entsprechende Gesetzentwürfe zugunsten einer Befreiung von Gold und Silber von der Umsatzsteuer schon allein deshalb unterstützt hätten, um Sparer und deren Ersparnisse vor einer anhaltenden Abwertung der durch die Federal Reserve emittierten Banknoten zu schützen.

Man braucht sich ob solcher Beobachtungen gewiss nicht die Frage zu stellen, auf welch negative Weise die Federal Reserve vielerorts bereits im eigenen Land gesehen zu werden scheint. Die meisten Bundesstaaten haben die Umsatzsteuern auf einen Erwerb von Edel- und Geldmetallen aus folgenden Gründen abgeschafft:

  • Eine Besteuerung von Edelmetallen erweist sich gegenüber einer bestimmten Gruppe von Sparern und Anlegern als unfair. Denn Gold und Silber werden als Spar- und Anlageformen gehalten. Die meisten Bundesstaaten besteuern einen Kauf von Aktien, Anleihen, ETFs, Währungen und anderen Finanzinstrumenten nicht. Aus diesem Grunde ist es nicht sinnvoll, Metalle mit monetärem Charakter zu besteuern.

  • Eine Erhebung von Umsatzsteuern auf den Kauf von Edelmetalle entbehrt jeder Logik, da Gold und Silber von Natur aus zum Zweck eines Weiterverkaufs gehalten werden. Umsatzsteuern werden in der Regel auf Endverbrauchergüter erhoben. Edelmetalle werden jedoch von Natur aus zum Zweck eines Weiterverkaufs – und nicht im Sinne des Konsums - gehalten, was eine Erhebung von Umsatzsteuern auf Edelmetallkäufe unlogisch erscheinen lässt und zudem unangemessen zu sein scheint.

  • Eine Besteuerung von Edelmetallen wie Gold und Silber schadet staatlichen Unternehmen. Es handelt sich um einen wettbewerbsintensiven Markt, weshalb Edelmetallkäufer und
    -verkäufer ihre Geschäftsaktivitäten häufig in jene Bundesstaaten verlagern, welche keine Umsatzsteuern in diesem Bereich erheben. Staatlichen Unternehmen droht aus diesem Grunde oft ein Verlust und die Abwanderung von Kunden an nicht staatliche Firmen in Richtung von anderen Bundesstaaten.

  • Eine Besteuerung von Edelmetallen erweist sich zudem als schädlich aus Sicht all jener Bürger, die versuchen, ihr Vermögen vor einer inflationären Entwertung zu schützen. Käufer von Edelmetallen gehören oftmals nicht zu den sogenannten „Fat-Cat-Investoren“.

Viele, die Edelmetalle erwerben, tun dies in Trippelschritten, um alternative Geldvermögen anzusparen. Edelmetallinvestoren erwerben Edelmetalle, um ihre Vermögen gegen inflationsbedingte Verluste zu schützen. Inflation schadet vor allem den finanziell Ärmsten in der Gesellschaft – einschließlich Pensionären, Lohnempfängern mit festen Einkommen und vor allem Sparern, usw.

Jp Cortez, politischer Direktor bei der Organisation Sound Money Defense League, teilte zu der aktuellen Entwicklung wie folgt mit:

Die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Bundesstaaten erkennt mittlerweile, dass die Besteuerung von solidem Geld wie Gold und Silber staatlichen Investoren, staatlichen Unternehmen und selbst den staatlichen Einnahmen schadet. Mittels einer Abschaffung der Steuern auf den Kauf von Edelmetallen sehen sich die Bürger und Bürgerinnen des Bundesstaats Arkansas dazu in der Lage, sich vor Inflation zu schützen, während all jene Bürger und Bürgerinnen in den wenigen verbleibenden Staaten, die solides Geld noch immer besteuern, in dem Versuch, deren Vermögen vor Entwertung zu schützen, bestraft werden.“

“Was heißt das für mich konkret!?”

Ich hatte Ihnen über die vergangenen Monate und Jahre über die Entwicklungen in anderen Bundesstaaten eingehend berichtet – mit dem Verweis, dass es den Eindruck zu erwecken scheint, als ob sich eine Vielzahl von US-Bundesstaaten durch Institutionalisierung eines parallelen Geldsystems gegen einen möglichen US-Dollar-Crash wappnen würde.

Wenn schon die eigenen Bundesstaaten den durch die Federal Reserve emittierten Banknoten kein Vertrauen mehr entgegenbringen, warum sollen dann erst Ausländer noch Vertrauen in die Stabilität des US-Dollars aufbringen!? Blicken Sie in diesen Tagen einfach einmal auf das Währungspaar USD/EUR. Es sieht aus Sicht des US-Dollars momentan alles andere als gut aus.

Falls sich die Fall-Luke unter dem US-Dollar öffnen sollte, könnte es gut und gerne zu einer sich beschleunigenden Abwärtsbewegung kommen, die den Euro in Richtung von 1,40 pro US-Dollar und danach gar bis auf 1,60 hieven könnte.

Abschließend sei darauf hingewiesen, was ich Ihnen am 23. April in diesem Bericht ans Herz gelegt hatte. Darin hieß es: Edelmetallmärkte: Aufgepasst!

Gold und Silber scheinen mittlerweile in der Tat an einem Ausbruch zu kratzen. Gleichzeitig beschleicht mich schon seit längerer Zeit das Gefühl, dass Rot regierte Bundesstaaten, falls es hart auf hart kommen sollte, die Wiedereinführung eines Goldstandards in deren Gefilden beschließen könnten, um sich von der sinkenden Titanic namens Eccles Building (aka Federal Reserve) loszusagen.

Zuletzt hatte ich Ihnen über den Bundesstaat Kansas berichtet, wo Gold und Silber ebenfalls bald wieder zu offiziell anerkannten Zahlungsmitteln werden sollen. In diesem Bericht finden sich zahlreiche Verlinkungen auf ähnliche Entwicklungen in anderen US-Bundesstaaten.

Sie mutmaßen, dass eine solche Entwicklung an eine Sezession grenzen würde? Bitte gerne, warum nicht? In der Not ist nun einmal jedem das Hemd näher als die Hose. Besteht in den USA überhaupt noch irgendeine Form von politischer Einigkeit? Kann sich dieses Land innenpolitisch noch auf irgendwelche Dinge von Tragweite einigen? Oder zerbröselt und zerfällt die Gesellschaft in den Vereinigten Staaten in immer mehr untereinander verfeindete Splittergruppen?

Es stellt sich die Frage, ob rote und blaue Bundesstaaten in der Zukunft nicht vielleicht tatsächlich besser beraten wären, wenn sie eine geografische Trennung voneinander ins Kalkül zögen. Ich überlasse es jedermann selbst, sich diese drängenden Fragen unserer Zeit zu beantworten, auf die Politiker/innen und Zentralbanken keine adäquaten Antworten zu geben scheinen können – oder dies vielleicht auch nicht wollen.

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