Auf $13,5 Billionen belief sich die Privatverschuldung im letzten Quartal inzwischen. Zum selben Zeitpunkt zeichnet sich ab, dass es im wichtigen Bereich der Studentenkredite zu einer sich intensivierenden Anzahl von Zahlungsausfällen kommt.

So kletterte die Säumnisquote – 90 Tage und mehr – unter Studentenkreditnehmern in Q3 auf satte 9,1%. Im Vorquartal lag die Säumnisquote noch bei 8,6%, wie die Federal Reserve Bank of New York zum Wochenschluss berichtete.

Doch nicht nur im rund $1,4 Billionen schweren Bereich der Studentendarlehen kommt es zu deutlich wachsenden Zahlungsausfällen. Auch im Fahrzeugdarlehens- und Kreditkartensektor nehmen die Säumnisquoten und Zahlungsausfälle seit dem Jahr 2012 deutlich zu.

Die insgesamt ausstehenden Privatschulden in den Vereinigten Staaten lagen in Q3 um $837 Milliarden höher als zu Zeiten des letzten Hochs im Jahr 2008. Allein im Hypothekensektor stehen in den USA rund $9,2 Billionen an Krediten aus.

Im Vergleich mit dem Jahr 2013, bis zu dem sich ein Schuldenabbau unter Amerikas privaten Haushalten beobachten ließ, liegt die Verschuldung zum aktuellen Zeitpunkt um 21% höher. Allein in Q3 kletterte die Privatverschuldung in den USA um weitere knapp $220 Milliarden.

Laut offizieller Daten lag die Säumnisquote im Hinblick auf alle ausstehenden Kredite im US-Privatsektor in Q3 bei 4,7%. In Q2 erreichte dieser Wert 4,5%. Laut Federal Reserve Bank of New York habe der Bereich der US-Studentenkredite zu diesem Anstieg den größten Beitrag geleistet.

Analysten beginnen mit den Augenbrauen zu zucken, da sich die Kreditbonität insbesondere unter einkommensschwachen Familien teils deutlich zu vermindern beginnt. Auffällig ist darüber hinaus, dass vor allem die Altersgruppe der 30- bis 39-jährigen und die Personen ab 50 Jahren und älter die Statistik der Säumnisquote anführen.

Gleichzeitig beginnt sich das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten von Amerika abzuschwächen. Das durch die Fed of Atlanta berechnete Modell GDP Now deutet zurzeit nur noch auf ein Wachstum der amerikanischen Wirtschaft in Höhe von 2,8% in Q4 hin.

Langsam aber sicher zeichnet sich ein Auslaufen der Sondereffekte der durch die Trump-Regierung vor Weihnachten letzten Jahres beschlossenen Steuersenkung sowie den in die Wirtschaft gepumpten Stimulierungsmaßnahmen ab.

Amerikas privaten Haushalten dürfte diese Entwicklung alles andere als gut zu Gesicht stehen. Wohl nicht von ungefähr kommt es nun nach Ablauf der Mid-Term-Wahlen zur Lancierung von ersten offiziellen Diskussionen zu einer Verabschiedung des durch Trump im Wahlkampf versprochenen Infrastrukturprogramms.

Nach wie vor lässt sich feststellen, dass die amerikanische Wirtschaft samt Finanzsystem trotz der Zinsanhebungen der Fed lediglich auf steroidaler Basis zu wachsen in der Lage ist. Zumindest so lange, bis auch dies nicht mehr der Fall sein wird.

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