Unter anderem mag ein Grund gewesen sein, dass die amerikanischen Ausfuhren von Fahrzeugen, Industriegütern und Lebensmitteln im Berichtszeitraum zurückgingen, wie am gestrigen Donnerstag veröffentlichte Daten des US-Handelsministeriums zeigen.

Gleichzeitig zeigte ein separat publizierter Bericht, dass die Unternehmensinvestitionen in den USA einen Rückgang zu verzeichnen hatten, nachdem im August vor allem die Bestellungen von Ausrüstungsgütern teils deutlich gesunken sind.

Ökonomen und Volkswirte unter großen Banken wie JPMorgan Chase oder Broker- und Analystenhäusern wie Capital Economics senkten daraufhin ihre Erwartungen an das BIP-Wachstum im dritten Quartal.

Vor den gestrigen Datenveröffentlichungen lagen die Konsensschätzungen unter Analysten noch bei einer Wachstumsrate von drei Prozent in Q3. Laut Kritikern erweise sich der durch Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochene Handelskrieg als Wachstumsbremse für das eigene Land.

Andererseits zeigten die neu publizierten Datenreihen, wie der Handelskrieg die Volatilität an den Märkten befeuere. Hinzu kommt, dass sich das ausweitende Handelsdefizit der USA als Kontraindikator für die Zielsetzungen Trumps im Hinblick auf eine Senkung dieses Defizits erweist.

Noch im zweiten Quartal hatte sich die US-Administration ein auf Jahresbasis sinkendes Handelsdefizit als Ergebnis und Erfolg der eigens verfolgten Handelspolitik auf die Fahnen geschrieben. Ein weiterer Bericht zeigt, dass auch der globale Handel im Angesicht des Handelsdisputs zwischen den USA und China ein wenig an Dampf verliert.

Auch die Frachtfirma DHL warnt davor, dass eigene Indikatoren zur Entwicklung des globalen Handels auf eine Abschwächung im September hindeuteten. Danach sind diese zum Einsatz kommenden Indikatoren auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2016 gesunken, was eine weitere Abschwächung in den nächsten Monaten indiziere.

Da kommt es gewiss nicht von ungefähr, dass auch die Welthandelsorganisation ihren Ausblick für den globalen Handel bis zum Jahr 2019 gestern gesenkt hat, um davor zu warnen, dass die politischen Spannungen zwischen großen Handelspartnern das ökonomische Wachstum bedeutsamen Gefahren aussetze.

Das sich in den USA ausweitende Handelsdefizit ist zudem ein Indikator dafür, dass das BIP-Wachstum in den Vereinigten Staaten im dritten Quartal schwächer als bislang erwartet ausfallen wird. Denn die Nettoexporte werden sich als bedeutsame Bürde im Hinblick auf das Wachstum im dritten Quartal erweisen.

Nach einem Wachstum von 4,2% auf Jahresbasis im zweiten Quartal senkte Amherst den eigenen Ausblick für das dritte Quartal auf nur noch 2,8% von zuvor drei Prozent. Auch JPMorgan gab eine Prognosesenkung von ehedem 3,5% auf drei Prozent bekannt. Gleichzeitig hieß es in einer Mitteilung der Bank, dass „die US-Wirtschaft weniger einen boomenden als vielmehr einen lärmigen Eindruck erweckt“.

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