Nach dem Aufbringen von Öltankern durch die amerikanische Marine, die mit iranischer Fracht auf dem Weg nach Venezuela unterwegs waren, sollen sich solche Szenen auf dem offenen Meer wohl nicht mehr wiederholen, auch wenn sich die US-Regierung angesichts der eigenen Unternehmungen auf eine Missachtung der gegen den Iran verhängten Sanktionen berufen hat.

Die Eskortierung von iranischen Öltankern durch russische Zerstörer im Mittelmeer, soweit dieser Vorwurf sich als korrekt erweisen sollte, dürfte als deutliches Warnsignal in Richtung der Regierungen in den USA und in Großbritannien interpretiert werden, ein potenzielles Abfangen oder gar eine Beschlagnahmung von iranischen Öltankern pfleglich zu unterlassen.

Zuletzt ereilte ein solches Schicksal im Mittelmeer im vergangenen Jahr das TransportschiffGrace-1, das sich damals auf dem Weg nach Syrien befunden haben soll, und das vor der Küste Gibraltars durch britische Eliteeinheiten aufgebracht und beschlagnahmt worden ist, nachdem einem Hilfsersuchen zur Durchsetzung von US-Sanktionen durch die Washingtoner Regierung Folge geleistet wurde.

Sich auf Satellitenbilder berufend, geht aus dem Bericht des Marineinstituts der Vereinigten Staaten hervor, dass der unter iranischer Flagge auf See befindliche Öltanker Samah in der vergangenen Woche nach einem Passieren des Suez-Kanals ins Mittelmeer eingelaufen sei.

Aus den Satellitenaufnahmen soll ferner hervorgehen, dass der 275 Meter lange Öltanker plötzlich damit aufgehört habe, neben exakten Positionsangaben auch Informationen zum Zielhafen zu senden. Inzwischen habe sich feststellen lassen, dass das Schiff, eskortiert durch zwei russische Marineschiffe (darunter ein Zerstörer), nach Syrien unterwegs sei.

Tankerschiffe, die iranisches Erdöl transportierten, bedienten sich dieser „Geistertechnik“ unter Bezugnahme auf das amerikanische Marineinstitut recht häufig. In diesem Zuge würden die Transponder zur Ortung und Verfolgung der Schiffe abgestellt, um die Verhängung von US-Sanktionen zu einem Verbot von iranischen Ölausfuhren zu umgehen.

Dass es nun zu einer Eskortierung von solchen Schiffen durch die russische Marine komme, sei hingegen neu. Auf diese Weise und unter Berücksichtigung von russischen Geleitschiffen könnte sich die Dynamik im östlichen Mittelmeer verändern. Denn offensichtlich sei, dass die Eskortierung durch russische Geleitschiffe einer Schutzfunktion dienten.

Der russische Geleitschutz ließe sich als Vorsichtsmaßnahme ansehen, um die britische Royal Navy davon abzuhalten, iranische Öltanker oder unter iranischer Flagge auf See befindliche Transportschiffe aufzubringen und festzusetzen. Auf diese Weise wüchsen nicht nur die politischen, sondern auch die militärischen Risiken, falls es zukünftig zu irgendeiner Art von Intervention durch die britische Royal Navy oder andere Erfüllungsgehilfen der Amerikaner im Mittelmeer kommen sollte.

Jüngste Bericht legen nahe, dass es in letzter Zeit zu einer bedeutsamen Zunahme des russischen Marineverkehrs vor der Küste Syriens gekommen ist. Wir erinnern uns, dass die Russische Föderation einen großen Flottenstützpunkt im syrischen Seehafen Tartus betreibt.

Zuletzt sei es ebenfalls zu einer Zunahme von Seeübungen vor der syrischen Küste durch die russische Marine mit dem Ziel gekommen, eine unbescholtene Passage von zivilen Schiffen zu garantieren, wie es in Erklärungen des US-Verteidigungsministeriums hieß.

 

Syrien zählt geographisch nicht nur zu der herausgebildeten und hauptsächlich religiös-bedingten schiitischen Landachse zwischen dem Iran und dem Mittelmeer, sondern erweist sich auch als dankbarer Abnehmer von iranischem Erdöl.

Ähnlich wie im Fall Venezuelas, sieht sich auch die Regierung von Baschar al-Assad in Syrien mit einer anhaltenden Benzinkrise aufgrund von US-Sanktionen konfrontiert. Auf der anderen Seite sieht sich die erdöl- und gasreiche syrische Provinz Deir ez-Zor nach wie vor durch amerikanische Truppen okkupiert.

Inzwischen soll sich die Benzinkrise in Syrien weiter intensiviert haben. Die sich vor heimischen Tankstellen bildenden Autoschlangen sollen mancherorts mehrere Kilometer lang sein. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die durch russische Geleitschiffe eskortierten Öltanker des Irans ihre Fracht zum syrischen Ölanlade-Hafen in Baniyas gebracht haben sollen.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Sollten sich die Berichte zur Eskortierung von iranischen Öltankern durch russische Marine-Schiffe als korrekt erweisen, wovon sich ausgehen lässt, begänne sich abzuzeichnen, dass der Moskauer Kreml sich immer stärker zugunsten einer direkten Unterstützung der schiitischen Landachse einzusetzen bereit zeigen würde. Von einer Konfliktverhärtung zwischen West und Ost lässt sich somit ausgehen. Abzuwarten bleibt der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA, weil ein Präsident Joe Biden die Sanktionsdaumenschrauben gegenüber Russland noch kräftiger anziehen dürfte, wenn die unter der Demokratischen Partei herrschende Obsessions-Repressions-Dynamik gegenüber der Russischen Föderation berücksichtigt wird. Auch der Prozess der globalen Desintegration wird sich in diesem Fall unter aller Voraussicht weiter beschleunigen.  

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

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