Vor rund zwei Monaten trug James Bullard, Präsident der Fed of St Louis, dazu bei, einen Markteinbruch auszulösen. Bullards damals öffentlich gemachte Prognose sah einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA auf bis zu 30 Prozent bei einem möglichen BIP-Einbruch von 50 Prozent in Q2 vor.

Die Zeiten der großen Depression würden angesichts einer solch möglichen Entwicklung fast schon verblassen. Vor Pfingsten bestätigte das BIP-Modell namens GDPNow der Fed of Atlanta tatsächlich ein solches Szenario, nachdem das GDPNow seit dem 29. Mai einen Einbruch der amerikanischen Wirtschaft von -51,2 Prozent (!) in Q2 indiziert.

Konsum- & Exportrückgang: Es wird der größte Wirtschaftseinbruch aller Zeiten

Am Vortag hatte das Barometer noch auf eine Wirtschaftsschrumpfung von -40,4 Prozent in Q2 hingedeutet. Wie es letztendlich nun auch kommt, es wird sich um den größten Einbruch der Wirtschaftsleistung in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika handeln. Der Grund für den sich beschleunigenden Absturz?

Aus einem in der letzten Woche publizierten Bericht zu den Frühindikatoren des U.S. Census Bureau sowie eines weiteren Berichts zur Entwicklung der persönlichen Einkommen und Ausgaben der Amerikaner durch das U.S. Bureau of Economic Analysis ging hervor, dass die realen Konsumausgaben in Q2 auf Jahresbasis nicht um -43,3, sondern gar um -56,5 Prozent sinken werden.

Gleichzeitig deuten Veränderungen im Bereich der Nettoexporte, die einen gewichtigen Beitrag zum BIP leisten, auf einen signifikanteren Rückgang von 2,07 auf nur noch 0,73 Prozentpunkte hin. Wer im Angesicht dieser Entwicklung, weiter kletternden Covid-19-Infektionszahlen und anhaltender Aufstände im ganzen Land, die erneut mit zahlreichen Ausgangssperren einhergehen, noch immer an eine V-förmige Erholung glaubt, muss wirklich tief im Glauben stehen.

Schätzung des BIP-Wachstums in Q1 auf ein Minus von fünf Prozent revidiert

Es interessiert angesichts der aktuellen Ereignisse wohl auch kaum mehr, dass die zweite Schätzung zum BIP-Wachstum in Q1 inzwischen mit einer Abwärtsrevision von -4,8 auf -5,0 Prozent (auf Jahresbasis) vonstattengegangen ist. Die BIP-Revision ging gleichzeitig mit der Bekanntgabe einher, dass die Unternehmensgewinne in Q1 gegenüber dem Vorquartal um 13,9 Prozent geschrumpft sind.

In Q4/2019 kam es in diesem Bereich noch zu einem Zuwachs von 2,6 Prozent gegenüber Q3/2019. Auf Jahresbasis sanken die Unternehmensgewinne im ersten Quartal um -8,5 Prozent nach einem Anstieg von +2,2 Prozent im vierten Quartal 2019. Ein wenig stärker aufgeschlüsselte Daten zeigen, dass die Gewinne unter heimischen Unternehmen aus dem Nicht-Bankenbereich in Q1 um -14,3 % gesunken sind.

Budgetbüro des Kongresses mit heftigen Prognosen

Jedermann wird sich wahrscheinlich ausmalen können, wie stark dieser Einbruch erst in Q2 ausfallen wird. Wir möchten Ihnen gewiss nicht den Tag verderben, doch es sei erwähnt, dass das Budgetbüro des Kongresses (CBO) kürzlich seine erste offizielle Prognose zur Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft, welche die aktuellsten Daten nach dem Coronavirus-Lockdown berücksichtigt, veröffentlicht hat.

Und diese Prognosen lesen sich alles andere als optimistisch. Denn inzwischen geht das CBO davon aus, dass die kumulierte Wirtschaftsleistung der USA in den Jahren 2020 bis 2030 auf nominaler Basis um 15,7 Billionen US-Dollar – oder 5,3 Prozent – weniger stark wachsen wird als noch im Januar dieses Jahres prognostiziert.

Anders ausgedrückt lautet die hiermit verbundene Botschaft, dass den USA über den Verlauf der neuen Dekade bei einer aktuellen Wirtschaftsleistung von 21,5 Billionen US-Dollar fast ein gesamtes BIP-Wachstumsjahr verlustig gehen wird. Zur besseren Veranschaulichung folgt eine Grafik bezüglich dieser prognostizierten Entwicklung.

Bailouts können nur teilweise Linderung erreichen

Im Bericht des CBO findet sich noch eine Reihe von weiteren, anschaulichen Grafiken und Prognosen. Allgemein wird damit gerechnet, dass anhaltende Geschäftsschließungen, eine massiv hohe Arbeitslosigkeit und die Aufrechterhaltung von Abstandsregeln die Ausgaben der Verbraucher nach wie vor belasten werden. Darüber hinaus wird aufgrund des jüngsten Einbruchs der Rohölpreise mit drastisch sinkenden Investitionen in den US-Energiesektor gerechnet.

Laut CBO-Direktor Phillip Swagel werden die jüngsten Bailouts der US-Regierung (zum Beispiel der CARES Act) die massive Verschlechterung an der Wirtschaftsfront nur partiell lindern. Das CBO schließt gar weitere Abwärtsrevisionen seiner Prognosen nicht aus, da die Entwicklung an der Coronavirus-Front nicht absehbar sei.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge, der inhaltlich durch Roman Baudzus ergänzt wurde.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Konkret heißt das, dass der Verteilkuchen in den nächsten Jahren immer kleiner wird. Diese Entwicklung sollte insbesondere aus dem Blickwinkel einer noch zuvor zu beobachtenden Schuldenlast auf aller Welt betrachtet werden. Es wird höchst wahrscheinlich nichts anderes übrigbleiben, als staatlicherseits eine Vermögensabgabe einzuführen, was wahrscheinlich nichts an dem Ausblick ändern wird, dass Notenbanken rund um den Globus uns letztendlich eine Stagflation oder gar Hyperinflation (in einigen Jahren) bescheren könnten.

Edelmetalle bieten – anders als Immobilien und andere Sachwerte – Schutz hiervor, da diese Vermögenswerte mobil – und eben nicht immobil – sind. Selbstverständlich könnte es zu einem Goldverbot in westlichen Nationen kommen, weshalb es sich anempfahl, Edelmetalle breit gestreut in Tresoren rund um den Globus physisch zu lagern, um solch möglichen Verboten auf individueller Basis vorzubeugen.

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