Geändert hat sich seitdem auch, dass die Deutsche Bank AG laut gestrigem Aktienkurs gerade noch 13 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung auf die Waage bringt. Trotz allem kommt es nicht zu einem Übernahmeangebot seitens eines Konkurrenten. Warum?

In der Bankenbranche scheint man eher darauf zu blicken, wie die Deutsche Bank AG mit einem in Relation zu deren globalen Derivatebusiness mickrigen Eigenkapital die Kurve zu kriegen gedenkt, falls es an den internationalen Finanzmärkten zu einem neuen Einschlag oder einer Finanzkrise 2.0 kommen sollte.

Da möchte sich wohl niemand die Finger verbrennen. Auf eine Performance von -84% beläuft sich die Aktienkursentwicklung der Deutsche Bank AG über den Verlauf der vergangenen zehn Jahre. Holla, die Waldfee, da soll noch einmal jemand sagen, dass Aktien zu sicheren Investments und nicht zu den Hochrisikovermögenswerten zu zählen seien.

Der Chart der Deutsche Bank AG spricht eine andere Sprache und die verbliebenen Anleger des deutschen Geldhauses dürften es mittlerweile mit schlotternden Knien und wachsender Furcht zu tun bekommen haben.

Nachdem eine seitens des deutschen Finanzministers Olaf Scholz ins Spiel gebrachte Fusion zwischen Deutsche Bank und Commerzbank vom Tisch zu sein scheint, stellt sich die Frage, welche Perspektiven sich der Deutsche Bank AG eigentlich mit Blick auf die Zukunft bieten?

Im Fall von Charles Nenner handelt es sich um einen weltweit anerkannten Zyklenanalysten, der vor Kurzem in einem Interview bekannt gab, dass es sich in Bezug auf $6,40 pro Aktie um eine Schlüsselmarke handele, deren Verteidigung oder deren Unterschreiten über das Schicksal der Deutsche Bank AG entscheiden dürfte.

Laut Nenner handele es sich im Fall der Deutsche Bank AG um DEN Warntaktgeber für die globalen Finanzmärkte. Im vergangenen Jahr prognostizierte Nenner, dass Investoren besorgt sein sollten, falls der Aktienkurs der Deutsche Bank AG unter die Schwelle von acht US-Dollar rutschen sollte.

Deutsche Bank AG: Blick auf 5-Jahres-Chart / -84% in 10 Jahren

    

Nachdem die Aktie des Instituts durch diese Marke wie das Messer durch die Butter hindurch gerutscht ist, sank der Aktienkurs im gestrigen Handel in New York auf ein neues Rekordtief von 7,02 US-Dollar.

Laut Nenner Grund genug, um sich nun mehr als nur Sorgen zu machen. Nenners neueste Prognose lautet daher wie folgt: Falls der Aktienkurs der Deutsche Bank AG auch durch die Marke von 6,40 US-Dollar pro Anteilsschein rasseln sollte, könnte das Institut durchaus in eine Insolvenz schlittern. Das Kursziel würde in diesem Fall null US-Dollar lauten.

Nicht nur das Institut selbst, deren Geschäftspartner und auch Deutschland sähen sich in einem solchen Fall vor ernsthafte Probleme gestellt, sondern vielmehr würde sich die ganze Welt in Turbulenzen befinden. Es ist jedoch nicht nur die Deutsche Bank AG allein, die Charles Nenner schlaflose Nächte bereitet.

Die Situation sei viel gefährlicher, da die Deutsche Bank AG nur eines unter einer Reihe von Instituten in Europa sei, das die Warnleuchten unter Investoren mit Blick auf deren Bilanzen angehen lassen sollte. Darunter befänden sich vor allem italienische Banken.

Die schiere Größe des Derivatebuchs der Deutsche Bank AG würde auch alle anderen Banken auf der Welt in dieselben Probleme manövrieren, denen sich das deutsche Institut in seinem aktuellen Kampf gegen den Untergang ausgesetzt sähe, so Nenner abschließend.

Tja, mein Fazit lautet, was so alles in der weitläufigen Berichterstattung über den global eskalierenden Handelskrieg unter den Tisch fällt. Anscheinend scheinen viele Medien die Probleme im Bankensektor – und insbesondere jene der Deutsche Bank AG – gar nicht mehr so Ernst zu nehmen, was sich zu einem späteren Zeitpunkt noch rächen dürfte.

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