Erst vor wenigen Tagen wurde ein Abkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet, das ab sofort in Kraft tritt. Worum geht es?

  1. Russland und China haben sich dazu entschlossen, ihren bilateralen Handel auf Basis ihrer eigenen Landeswährungen abzurechnen.
  2. Beide Nationen haben sich dazu entschieden, das SWIFT-System fortan zu umgehen, indem eigene Zahlungssysteme genutzt werden.

Der Moskauer Kreml hatte zuletzt enthüllt, auf eine Nutzung des US-Dollars und des SWIFT-Systems im Bereich von internationalen Waffenverkäufen zu verzichten. Der bilaterale Handel zwischen Russland und China erweist sich als signifikant, während Russland Kunden rund um den Globus mit eigens produzierten Waffen beliefert.

Gleichzeitig verfügt insbesondere China über immens hohe US-Dollarreserven, während sich sowohl Russland als auch das Reich der Mitte unter westlichem Beschuss befinden. Doch weder im Falle Russlands noch im Falle Chinas handelt es sich um Libyen oder den Irak.

Die Vereinigten Staaten haben sich nicht nur mit einer nuklearen Supermacht, sondern auch mit dem stärksten Wirtschaftstiger Asiens angelegt. Falls es irgendwann einmal Washingtons Plan gewesen sein mag, Russland und China gegeneinander auszuspielen und in Stellung zu bringen, so haben die Geostrategen am Potomac nun eine bittere Pille zu schlucken.

Washingtons gegen Russland geführter Hybrid-Krieg in Georgien, in der Ukraine, in den Baltischen Staaten, in Polen, in Venezuela und in Syrien hat nicht zu einer Schwächung Russlands, sondern zu einem Schulterschluss des Kremls mit dem Reich der Mitte geführt.

Derselbe Effekt lässt sich hinsichtlich des gegen China vom Zaun gebrochenen Handelskriegs beobachten, der die Kooperation und gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Russland und China forciert hat.

Anstatt beide Länder den eigenen Willen aufzuzwingen, haben westliche Politiker dafür gesorgt, Russland und China sich gegenseitig in die Arme zu treiben. Zum selben Zeitpunkt bewegt die Finanzmärkte immer stärker das Thema der voranschreitenden De-Dollarisierung.

Über siebzig Jahre nach der Etablierung des Bretton Woods Systems, in dessen Zuge der US-Dollar zur Weltreservewährung aufstieg, schicken sich Russland und China nun dazu an, die privilegierte Stellung der Vereinigten Staaten in der Weltwirtschaft herauszufordern. Werden die drei anderen BRICS-Staaten Brasilien, Südafrika und Indien ebenfalls folgen?

Die Wirtschaften der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union blicken in der Welt zwar auf kaum irgendwelche oder keine Rivalen, doch Imperien und Supermächte haben eine gemeinsame Charakteristik: sie können sich innerhalb von wenigen Monaten disintegrieren und auseinanderfallen.

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs ging der Zusammenbruch des Deutschen Reichs, des Habsburgerreichs, des russischen Zarenreichs und des Osmanischen Imperiums einher. Am Ende des Kalten Krieges kam es zum Kollaps der Sowjetunion.

All diese Ereignisse traten kurzfristig und unerwartet ein. Die Weltreservewährung stellend, haben sich die USA über die vergangenen Jahrzehnte einer Reihe von Finanztricks bedient. Im Fall der Gelderzeugung aus dem Nichts handelt es sich nur um eines der besten Beispiele.

Washington könnte andere Wirtschaftsräume in konstanter Abhängigkeit halten, indem der Zugang zu US-Dollars gekappt oder der Außenwert der US-Währung über einen Import von amerikanischer Inflation – durch andere Wirtschaftsräume – beeinflusst würde.

Büßen die USA dieses Instrument ein, verliert das Land sein machtvollstes Mittel, um andere Nationen zu Gehorsam und Gefolgschaft zu zwingen. Noch immer rechnen Ökonomen des Westens damit, dass die anvisierte Zusammenarbeit zwischen Russland und China langfristig nicht von Erfolg gekrönt sein wird.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren sich die Amerikaner zudem sicher, dass die Sowjetunion aufgrund der Rückständigkeit ihrer Wirtschaft erst in zwanzig Jahren oder mehr über eine eigene Atombombe verfügen würde.

Die Sowjetunion erreichte dieses Ziel jedoch innerhalb von nur vier Jahren, gefolgt durch die Verbringung des ersten Satelliten und ersten Astronauten in den Weltraum. Mittels einer Abwicklung ihres bilateralen Handels auf Basis eigener Währungen verschaffen sich beide Nationen fortan weitaus mehr Flexibilität und einen viel größeren Spielraum.

Diese Zahlungsabwicklungen lassen sich sukzessive auch auf Drittstaaten übertragen, um diese zukünftig in dieses System einzubinden. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass Russlands Waffen, die über eine hohe Qualität verfügen und sich aus diesem Grund auf der Kaufliste von vielen anderen Nationen befinden, im Fall eines Verkaufs gegen Rubel den Weg ebnen werden, um die russische Währung von einer frei konvertierbaren in eine global akzeptierte Währung zu transformieren.

China wird weniger abhängig vom US-Dollar sein. Das Reich der Mitte wird damit aufhören, US-Dollars zu akkumulieren um sich Spielraum hinsichtlich der Zusammenarbeit und seiner Reaktionsfähigkeit mit / gegenüber den USA zu verschaffen. Der Joker?

Das stark wachsende Volumen im bilateralen Handel zwischen Russland und China. Umso mehr sich beide Länder von Washington abwenden, desto eher lässt sich damit rechnen, dass dieses bilaterale Handelsvolumen in der Zukunft deutlich weiter ansteigen wird.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

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