Die Arbeitslosenhilfe wird verlängert, der Mindestlohn auf 15 US-Dollar pro Stunde angehoben und die Kleinigkeit von 350 bis 400 Milliarden an die Bundesstaaten verteilt. Was werden die Leute mit dem Geld tun? Viele werden das Geld für den Alltag brauchen. Manche können sich jetzt auch Waffen kaufen oder Aktien, wie früher schon geschehen. Der Staat ist jetzt Unternehmer, Beschützer und Retter - nicht nur in den USA.

Erstaunlich, dass so viel neues Geld die Börsenkurse in der letzten Woche nicht weiter nach oben bewegen konnte. Logisch! Die Börsen fragen sich, wann der nächste Geldregen vom Himmel fällt. Oder sind es die Sorgen vor Steuererhöhungen? Dann würden die Gewinnschätzungen der Unternehmen schmelzen und deswegen auch ihre Aktienkurse.

Sind die Finanzen ruiniert...

Auf ein paar lächerliche Billionen kommt es inzwischen gar nicht mehr an. Die „Überschuldeten Staaten von Amerika“ haben inzwischen fast 30 Billionen US-Dollar angeschrieben. Was wäre die Alternative? Eine Bereinigung, die wohl keinem gefallen würde und den sozialen Frieden kippt. Also vorwärts immer, rückwärts geht’s nimmer. Auf der Titanic wurden ja auch bis zu deren Untergang kalte Getränke gereicht und getanzt.

Doch die erste Sirene warnt bereits. Binnen eines halben Jahres haben sich die Renditen auf Schuldpapiere mehr als verdoppelt. Muss man sich Sorgen machen? Ach was! Dann ruft die frühere FED-Chefin Janet Yellen ihren Nachfolger Jerome Paul an und bitte darum, dass er die Renditen durch den Aufkauf der frischen Staatsschulden nach unten manipuliert. Danach die Sintflut.

In den USA schenkt man den Leute 2.000 US-Dollar, hier nimmt man es ihnen über die Steuern eher wieder weg. Vielleicht sind deshalb unsere Schulden im Vergleich zu denen in den USA noch winzig. Das wird sich ändern.

Nach offizieller Lesart ist durch die Lockdowns und Einschränkungen der Wirtschaft diese im letzten Jahr um fünf Prozent geschrumpft. Der Sturz wäre noch tiefer gewesen, wenn der Staat nicht eingegriffen und Teile der Umsätze ersetzt hätte, auch wenn es die Novemberhilfen oft noch nicht mal in den Januar geschafft haben.

Die Defizite sind 2021 um 158,2 Milliarden Euro gestiegen. Wer soll das bezahlen? Die Antwort schaut ihnen aus dem Spiegelschränkchen im Bad entgegen. Und wenn Sie da schon mal sind, fragen Sie den Spiegel an der Wand gleich noch, was uns 2021 erwartet.

Ein Aufschwung! Wenn nichts dazwischenkommt wie beispielsweise ein Mega-Lockdown? Oder eine noch strengere Corona-Leine? Schon jetzt dürfen sich viele Leute nicht mehr als 15 km von der Haustür entfernen. Deshalb nehmen sie die Tür doch einfach mit sich!

… borgt es sich ganz ungeniert.

Wir müssen optimistisch bleiben, wobei es sich beim Optimismus nur um einen eklatanten Mangel an essenziellen Informationen handelt. Und während wir auf die Impfungen warten, werden die Finanzmärkte längst dauergeimpft und über Kanülen versorgt.

Die weltweiten Schulden haben im letzten Jahr bis zum September um 15 auf 272 Billionen US-Dollar aufgetürmt. Bis zum Jahresende sind schätzungsweise noch einmal fünf Billionen hinzugekommen. Wie viel sind eigentlich 277 Billionen US-Dollar? Keine Ahnung. In Billarden ausgewiesen sehen 0,277 doch mikroskopisch klein und niedlich aus. Nicht wahr?

Gleichzeitig nimmt der Grenznutzen jeder frischen Billion mit zunehmender Höhe des Gesamtberges weiter ab, sodass irgendwann zig Billiarden gar nichts mehr bewegen. Für die Freunde der Statistik sei angemerkt, dass die Verschuldungsquote inzwischen 365 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmacht. Dagegen steht Griechenland mit rund 205 Prozent noch richtig gut da! Die Antwort auf zu viele Schulden sind…. noch mehr Schulden.

Nichts wissen, nichts sehen, nichts ahnen...

Unterdessen hat die Bundesbank wieder 2.000 Leute gefragt, mit welcher Inflationsrate sie in diesem Jahr rechnen. Deren Antwort: 3,1 Prozent, und das wegen der höheren Mehrwertsteuer und der nächsten Runde in Sachen Ökosteuer.

Kein Wunder, dass es gleich darauf angefangen hat zu schneien. Das Klima fröstelte. Sollten Sie etwas anderes spüren, leiden Sie unter Visionen und müssen zum Arzt. Gibts dagegen auch Phytopharmaka? Wahrscheinlich nicht.

Im Rahmen ihrer aktuellen Strategieprüfung geht die EZB übrigens der Frage nach, ob sie im Rahmen ihrer Geldpolitik die richtigen Messgrößen der erwarteten Inflation verwendet. Das ist erstaunlich nach so vielen Jahren.

Oder auch: Man wundert sich, dass man mit einem Schraubenzieher keine Butterbrote schmieren kann. Und da das nicht geht, gibt es eben auch keine Inflation. 2021 wird (k)ein lustiges Jahr - mit sicherlich einigen Kurzschlüssen im Portemonnaie.

„Was bedeutet das für mich konkret?!“

Der Tanz geht weiter. Im Namen von Corona explodieren die Schulden (und damit die Guthaben) um die Strukturen der Wirtschaft zu erhalten. Doch an einem gewissen Punkt, und vielleicht liegt der längst hinter uns, zerbröselt die Struktur, selbst wenn noch mehr „Hilfen“ gegeben werden. Dann spätestens hört auch das Geld auf, Geld zu sein.

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