So ist deren Zahl laut dem frischen „Global Wealth Report“ von Capgemini im letzten Jahr um 1,2 Millionen auf 28,8 Millionen gestiegen. Der Club der Millionäre besitzt rund 80 Billionen US-Dollar. Deutschland zählt 1,2 Millionen Millionäre, wobei Geld allein ja auch nicht glücklich macht. Ein paar Autos, Häuser und Pferde gehören auch noch dazu. Und ´ne große Klappe. Ob aber die Millionäre künftig ihr Vermögen behalten dürfen, bestimmt auch die Entwicklung der Aktien an den Börsen und inwieweit die Politik ihnen ein Teil davon wieder „wegsteuert“. Wie viele Leute pro Sekunde dann in Armut stürzen werden, wurde nicht errechnet.

Keep cool

Jetzt aber gähnen Sie doch erst einmal entspannt durch, am See, im Biergarten oder sonst wo, denn an der Börse gibt es derzeit ohnehin recht wenig zu sehen. Dabei ist der Juli der freundlichste Börsenmonat im Sommer, wo der DAX im Schnitt um 0,8 Prozent steigt, außer es kommt mal wieder anders. Reißt Sie das vom Hocker? Wahrscheinlich nicht.

Experten meinen, dass es in diesem Jahr wegen der Bundestagswahl zu „Unsicherheiten“ kommen könnte. Unsinn! „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie wahrscheinlich verboten“, sagte angeblich Kurt Tucholsky. Politische Börsen hatten zumindest schon immer kurze Beine und dann nicht besonders hübsche Röcke.

Erinnern Sie sich an den bösen Brexit und den damit verbundenen Untergang Großbritanniens, ja an das Ende der Welt? Oder an die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten? Die Welt ging nicht unter und eine Katastrophe an der Börse, vom anfänglichen Schockmoment mal abgesehen, blieb ebenfalls aus. Hauptsache man hat viel darüber geredet, die Fahnen in die Kurswinde gedreht und erklärt, warum man vorher falsch hat liegen müssen.

Börsianerherz, was willst Du mehr?

Seit dem Corona-Crash im März 2020 hat sich der DAX verdoppelt, getragen von Billionen frischer Gelder, der Hoffnung auf Impfstoffe und der Erholung der Wirtschaft. So eine richtige Baisse kennen die jungen Geldschieber gar nicht mehr.

Entscheidend ist jetzt, ob die Ölkännchen (Öltanker?) aus den Notenbanken das Getriebe weiter am Laufen halten - und auch, wie sich die Gewinne der Unternehmen entwickeln. Können sie die höheren Kosten durch die ach so teuer gewordenen Rohstoffe und dazu die Engpässe in den Lieferketten auf ihre Kunden und letztliche die Endverbraucher umzuwälzen? Wenn nicht, hat die Börse im Herbst ein Problem. Oder die EZB.

Aufwärts immer! Rückwärts nimmer?

Fakt ist, dass nach dem spritzigen ersten Quartal die Aufwärtsdynamik der Kurse erst einmal nachgelassen hat. Und das, obwohl wir in diesem Land, in dem wir so gut und gerne leben und schlecht Fußball spielen, im ersten Halbjahr 4,7 Prozent mehr Strom verbraucht haben als im ersten Halbjahr der Pandemie. Es waren übrigens 252,2 Terrawattstunden, sollte Sie das als Statistiker:in interessieren.

Die Einkaufsmanager sind vor Optimismus aus dem Häuschen und über dem ifo-Index strahlt die Sonne. Die Börse hat das offenbar vorweggenommen, dass alles wieder gut wird, werden die Optimisten sagen.

Die anderen werden einwerfen, dass man für einen DAX heute die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen kaufen kann wie damals, als die Kaufkraft des Geldes noch weit höher und die Preise niedriger waren. Bei einer Sparrate von 23,2 Prozent des verfügbaren Einkommens ist viel Pulver da. Es ist die Frage, wo es hochgeht. Die einen kaufen Schnickschnack, die anderen Dinge, die ihre Kaufkraft auch in ein paar Monaten und Jahren bewahren.

„Was bedeutet das für mich konkret!?“

Die Krise könnte erst einmal vorbei sein. Bis auf die Sache mit Delta, Gamma, Kappa, Mega, Giga und vor allem... Gaga. Aber irgendwas ist ja immer. Und es gibt auch dann wieder was zu reden...

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