China: Blase droht zu platzen!

Mit der größte Belastungsfaktor für das kommende Quartal wird die Schwäche der chinesischen Volkswirtschaft werden. Sie ist es jetzt ja schon bereits. Das Reich der Mitte leidet massiv unter der hohen Verschuldung sowohl in den Kommunen als auch bei den Industrieunternehmen. Allen voran denen im Immobiliensektor.

Der blasenartige Anstieg der chinesischen Immobilienpreise erinnert an die Situation in Japan in den 1990´er Jahren. Damals platzte die japanische Immobilienblase nach knapp dreißigjährigem Anstieg… (!). Da kann sich nun ganz schön was zusammenbrauen.

 

Bedenkt man noch das derzeitige Risiko einer Deflationsspirale in Verbindung mit dem Bevölkerungsrückgang sowie der Jugendarbeitslosigkeit von rund 25 Prozent, kann all das trotz staatlicher Stützungsmaßnahmen seitens der chinesischen Regierung zum Belastungsfaktor für China werden. Aber insbesondere auch für die exportorientierten Regionen und Branchen in Europa. Damit nicht zuletzt auch für Deutschland.

Europa: Stagflation und trübe Stimmung!

Der „alte Kontinent“ steckt gewaltig in der Krise. Genauer gesagt in einer klassischen Stagflation. Stagnierende bis schrumpfende Wirtschaft gepaart mit immer noch zu hohen Inflationsdaten. Vor allem die zyklischen Unternehmen spüren die aktuell vorherrschenden rezessiven Tendenzen.

Der „Giftcocktail“ setzt sich zusammen aus: Nachfragerückgang, Angebotsüberhang, miserabel bestückten Auftragsbüchern, steigenden Energiekosten und wieder entfachter Unsicherheit bezüglich der langfristigen Energieversorgung. Für 2024 zeichnet sich allerdings gemäß den jüngsten Umfragen und Erhebungen keine Besserung ab.

Was planen die Notenbanken?

Der Masterplan lautet aller Voraussicht nach „High for longer“. Die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve sowie die europäischen Währungshüter der EZB bleiben aufgrund der hartnäckig hohen Kerninflationsraten sowohl in den USA als auch in Europa bei ihrem bis dato eingeschlagenen Kurs.

Zinssenkungen sind da bis auf weiteres keine vorgesehen. Noch dazu, weil in besagter Kerninflation die zuletzt wieder angestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise gar nicht enthalten sind. So legten beispielsweise Natural Gas sowie WTI Öl im September über elf Prozentpunkte zu. Gemessen daran neigt man förmlich dazu aus „High for longer“ ein „Higher for longer“ zu machen.

 

Henry Hub Natural Gas

WTI Öl

 

Fazit: Die Aktienmärkte bestätigten zwar den September als in der Historie schlechtesten Börsenmonat, aber eine Schlussfolgerung, dass nun ab Oktober alles besser wird, sollte man nicht automatisch daraus ziehen. Die Gemengelage ist fatal. Die Stimmung der Anleger schlecht, aber gemessen am „Fear & Greed Index“ noch nicht am Tiefpunkt angekommen.

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