Verbesserte Unternehmerstimmung

Im Mai hat sich die Stimmung der deutschen Unternehmen nun schon zum sechsten Mal in Folge verbessert. Die Querelen in der Bankenbranche, vor allem zuletzt um die Credit Suisse, haben bei den hiesigen Unternehmern keine folgenschweren Nachwirkungen hinterlassen. Der ifo Geschäftsklima-Index ist im vergangenen April demnach leicht angestiegen. Er rangiert nun auf einem Stand von 93,6 Punkten.

 

Die Erwartungen bezüglich der aktuellen Geschäftslage fielen dabei allerdings skeptisch aus. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftserwartungen dagegen zuversichtlicher. Die Rezessionsgefahr ist immer noch nicht ganz gebannt. Die Aussichten drehen aber moderat und zaghaft in Richtung Aufschwung. Für viele scheint nun ein Licht am Ende des Tunnels zu leuchten.

Wäre da nicht ein großes „Aber“…

Die Unternehmen haben nach wie vor mit konjunkturellen Herausforderungen zu kämpfen. Diese resultieren vor allem aus dem zuletzt sehr starken und noch immer nicht beendetem Zinsanstiegspfad der Europäischen Zentralbank EZB. Diese wird nach eigenen Aussagen die weiterhin hartnäckige und zu hohe Inflation mit weiteren Zinssteigerungen zurückzudrängen versuchen.

Immer signifikanter werden die daraus resultierenden Effekte spürbar. Insbesondere die Baubranche vermeldet zunehmende Probleme. So werden ansteigende Stornierungen und ein einsetzender Nachfragemangel immer offensichtlicher. Allen voran der Wohnungsbau. Etliche private Hausbauer können sich den Traum vom Eigenheim schlichtweg nicht mehr leisten.

Die Baubranche spürt den massiven Zinsanstieg der letzten Monate natürlich deutlich mehr als andere Branchen. Damit hat sie auch einen direkten Einfluss darauf, dass die erhoffte konjunkturelle Erholung dadurch insgesamt abgebremst wird.

Merz beeinflusst Thyssen-Kurs im April

Zum gestrigen Wochenauftakt konnten sich die Papiere von Siemens Healthineers an die Spitze setzen. Sie gewannen 3,6 Prozent dazu. Sartorius folgte auf dem „Silberrang“ mit knapp drei Prozent. Der Dritte auf dem „Siegerpodest“ waren die Aktien von Brenntag. Diese zeigten sich mit rund 2,7 Prozent im Plus. Schlusslicht war am gestrigen Montag Zalando. Der Onlinehändler gab knapp 2,2 Prozent ab. Infineon verlor wiederum 1,5 Prozent. Ebenso wie die Anteile des Softwaregiganten SAP.

Für Furore sorgte zum Wochenstart allen voran die Darmstädter Software AG. Deren Aktien schossen um fast 50 Prozent nach oben. Ausschlaggebend war die recht konkrete Übernahmefantasie seitens des Technologie-Investmentunternehmens Silver Lake. Der überraschende Abgang der Firmenchefin Martina Merz sorgte für das Absacken der Papiere von Thyssenkrupp. Diese verloren in der Spitze bis zu 13 Prozentpunkte.

Wie geht´s nun weiter…?

Jenseits des „großen Teichs“ stehen diese Woche einige Quartalsergebnisse im Nasdaq 100 zur Veröffentlichung an. Allen voran die Flaggschiffe Alphabet, Microsoft sowie Meta und Amazon. Auch im S&P 500 wird es spannend werden. Über ein Drittel der 500 Unternehmen werden ihre Zahlen bekanntgeben. Die bisherig vermeldeten Gewinnrückgänge belaufen sich auf rund 6,2 Prozent bei den bislang veröffentlichten S&P 500 Unternehmen. Entsprechend zurückhaltend dürfte auch heute die Kauflaune sein.

Zudem bremsen die schwachen Signale aus China. Insbesondere der Hang Seng Index bestätigt seine zuletzt offensichtliche Schwächetendenz. Für den DAX 40 bedeutet das für heute: Der übergeordnete Aufwärtstrend bleibt zwar intakt, aber ein kurzfristiger Test des Supports bei 15.737 Punkten sollte nicht ausgeschlossen werden. 

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