Der deutsche Leitindex konnte sich zuletzt an die obere Trendlinie des mittelfristigen Abwärtstrends heranarbeiten. Nun steht der Test der 13.300´er Marke an.

Die jüngste Entwicklung konnte allerdings die nach wie vor latente Nervosität und Unsicherheit der Marktteilnehmer nicht beenden. Im Verlauf dieser Woche wird sich der DAX 40 wohl weiter in einer engen Spanne wiederfinden. Der mittelfristige Abwärtsdruck bleibt so lange intakt, bis die 13.300 Punkte nachhaltig überhandelt werden. Das Ganze ähnelt sprichwörtlich einem Nadelöhr.

Das Obere Bollinger-Band öffnet sich weiter nach oben und der Ichimoku-Kinko-Hyo Indikator wurde jüngst nach oben durchstoßen. Das Untere Bollinger-Band bestätigt allerdings auch den vorherrschenden übergeordneten Abwärtsmodus und notiert aktuell bei 11.977 Punkten. Der Trendfolge-Indikator MACD zeigt sich aufsteigend und im überkauften Terrain. Seitens des RSI sowie der Slow-Stochastik offenbart sich ebenso eine überkaufte Gesamtlage.

Der chart- und markttechnische Abwärtstrend bleibt daher zunächst weiter vorherrschend. Nach heutigem Stand müsste der DAX 40 schon deutlich die 13.300 überhandeln, um den übergeordneten – mittelfristigen - Abwärtsmodus auch nachhaltig zu verlassen. Das Momentum im DAX 40 ist deutlich positiv. Den Marktteilnehmern scheint nach wie vor noch die endgültige „Entschlossenheit“ für eine spürbare Gegenbewegung nach oben zu fehlen.

Das könnte der Bruch der 13.300 recht schnell ändern. Sollte er in Kürze dennoch die 13.300 Punkte überschreiten, dann würden sich daraus Mittelfristszenarien bis zur 200-Tage-Linie bei knapp 13.700 Zählern ergeben. Dort wird die Luft aber auch schon wieder sehr dünn.

Die beiden wichtigsten Ölsorten befinden sich beide unisono in intakten Abwärtsmodi. Während WTI Oil aktuell mit der Support-Linie bei 85,38 USD kämpft, hält sich Brent Oil aktuell noch knapp oberhalb der 38-Tage-Linie. Diese verläuft zur Stunde bei rund 92 USD.

Im Einzelnen: WTI Oil testet mal wieder sehr stark die horizontale Unterstützung bei 85,38 USD. Der Trendfolgeindikator MACD steht kurz vor einem Drehmoment nach unten und dem Bruch der jüngsten Stabilisierung. Brent Oil tendiert minimal über der 38-Tage-Linie. Diese verläuft bei 92,23 USD. Auch bei Brent Oil scheint der MACD demnächst nach unten zu drehen. Die Slow-Stochastik generiert Ende Oktober ein klassisches Verkaufssignal. Zuletzt zeigten sich die beiden Ölsorten nur noch leicht divergent. Aktuell zeigen sie ein sehr ähnliches charttechnisches Gesamtbild.

Der Bitcoin (USD) hat zuletzt ebenfalls wieder auffällige charttechnische Muster und Kursziele abgearbeitet. Diese verliefen zuletzt bei rund 17.500 und 18.500 USD. Letztere Marke (18.500) zeigt sich nach wie vor als stabile Unterstützung. Hier scheint der Boden gefunden worden zu sein. Der Bitcoin ist nichtsdestotrotz bis dato weiterhin im übergeordneten Abwärtsmodus. Einiges deutet hier sogar auf einen abermaligen Test der 18.500 USD hin. Reißt auch diese Marke, dann liegt das nächste charttechnische Ziel bei 17.500 bis hin zu 12.500 USD.

Seit Beginn des Jahres hat Bitcoin sämtliche chart- und markttechnische Ziele erreicht. Die aktuelle Konsolidierung konnte den vorherrschenden und übergeordneten 2022´er-Downside-Modus nicht brechen.

Das aktuelle Sorgenkind ist und bleibt allerdings der Euro. Sämtliche chart- und markttechnische Warnsignale haben sich auch hier übers Jahr hinweg bewahrheitet. Nicht nur die Parität zum US-Dollar ist zwischenzeitlich bittere Realität geworden. Der Euro verläuft bereits darunter (!). Aus dem jüngsten charttechnischen Muster kann sich nun eine „Mean Reversion“ zur 38-Tage-Linie ergeben. Diese verläuft bei 0,982 USD. Der Euro notiert zudem hauchdünn oberhalb der Supportlinie von 0,986 USD. Eine nachhaltige Bodenbildung ist per Ende Oktober 2022 noch nicht in Sicht.

Fazit: Der DAX 40 kämpft mit dem mittelfristigen Abwärtstrend, bleibt aber im längerfristigen noch gefangen. Vorschnelle Käufe und Investitionen können dann schnell wieder ins Gegenteil umschlagen. Der nahe Widerstand bei 13.300 Zählern sollte daher abgewartet, der Blick nach unten in Richtung 13.095 nicht vergessen werden.

Die wichtigsten Ölsorten WTI und Brent tendieren beide abwärtsgerichtet relativ knapp oberhalb wichtiger Supports. Der Bitcoin zeigt sich im kurz- bis mittelfristigen Seitwärtstrend. Sollte er die 17.500 USD unterhandeln, ergeben sich weitere Rückschlagszenarien. Diese könnten dann kurzfristig bis hin zu 12.500 USD führen. Euphorie und Hysterie wechseln sich fast schon täglich ab. Dies ist an den Tageskerzen („Candles“) ersichtlich.

Der Euro ist unterhalb der Parität angekommen. Dies könnte aber nur eine Etappe auf dem Weg zu noch tieferen Preisnotierungen sein. Daher bleiben die besagten markt- und charttechnischen Marken weiterhin im Fokus. Auch im vierten Quartal sollten daher die Stop-Loss-Strategien beibehalten werden. Gewinne laufen lassen – Verluste nach unten vermeiden.

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