US-Präsident Donald Trump ist gar so weit gegangen, um direkte Eingriffe der Federal Reserve und des US-Finanzministeriums an den Devisenmärkten ins Spiel zu bringen, um den US-Dollar im Außenwert abzuwerten.

Massive Staatsinterventionen könnten zu enormen Turbulenzen an den Währungsmärkten führen

Es ließe sich in diesem Hinblick auch von massiven Staatsinterventionen sprechen, die nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich zu enormen Turbulenzen führen könnten. Einen Handelskrieg haben wir bereits. Der Ausbruch eines Währungskriegs wäre – auch mit Blick auf die US-Handelsdaten – nur der logische nächste Schritt.

Aus Sicht von Papiergeldhaltern sind dies alles keine guten Neuigkeiten, weswegen der Goldpreis zuletzt auf ein 6-Jahres-Hoch geklettert ist und die in diesem Zuge die über mehrere Jahre bestehende Hürde in dem Chart-Cluster 1.350 bis 1.375 US-Dollar hinter sich lassen konnte.

Auch Silber bricht aus einer langen Seitwärtsbewegung nach oben aus

Im Silber ist der Ausbruch aus einem etwa vierjährigen Seitwärtstrend meines Erachtens mit Überschreiten der Marke von 15,40 US-Dollar ebenfalls in der laufenden Woche geschafft worden.

Sollte diese Bewegung auf Wochenschlusskursbasis Bestand haben, würden in der Folge Preise von 19,24 und auf Sicht von einigen Monaten 27 und vielleicht gar 30 US-Dollar pro Unze winken. Seinen Blick sollte man insbesondere auf die Gold-Silver-Ratio richten.

Momentan bei über 90 liegend muss sich zeigen, inwieweit sich dieses Verhältnis im Zuge einer Gold- und Silberrallye wird schließen können. Sollte dies nicht in ausreichendem Maße geschehen, würde dies meine langfristige Skepsis bestärken, dass Gold- und Silberbullen trotz einer jetzt startenden Zwischenrallye nochmals neue Tiefs drohen könnten.

Ob mit weltweitem Währungskrieg oder ohne, warten wir es ab. Ich werde zu gegebener Zeit darauf zurückkommen. Unter Umständen auch mittels eines neuen Gesprächs mit EWI-Analyst Tom Denham zu den Edelmetallmärkten.

Deutsche Bank sieht Gold- und Silbermärkte bei einem Währungskonflikt im Aufwind

Die Deutsche Bank AG hat ihre ganz eigenen Ansichten zur aktuellen Situation, macht in einer Mitteilung jedoch ebenfalls die sich abzeichnende Lage an den Währungs- und Zinsmärkten für das Zucken an den Gold- und Silbermärkten verantwortlich.

Sollte die Währungspolitik der Vereinigten Staaten einen internationalen Währungskonflikt vom Zaun brechen, sieht die Deutsche Bank AG den Goldpreis als ultimativen Sieger aus einem solchen Konflikt hervorgehen.

Es bedeutet also, den Ausbruch an den Edelmetallmärkten in nächster Zeit aufmerksam zu beobachten, um im Zeitablauf – und in Reaktion auf die unter Regierungen und Notenbanken getroffenen Beschlüsse an der Währungs-, Zins- und Wirtschaftsfront – immer wieder aufs Neue abzuwägen.

Silber mit massiven Abschlägen gegenüber Gold

Der Nachlauf von Silber gegenüber Gold hatte in den letzten drei Wochen eine hervorragende Chance zum Kauf von Silber – mit massiven Abschlägen in Relation zu Gold – geboten. Wer hiervon Gebrauch gemacht hat, wird eine Strategie verfolgen müssen, wie er oder sie in den nächsten Monaten handeln möchte.

Meine Strategie wäre es, Silber im Falle eines rasanten Kursanstiegs auf dem Höhepunkt in Gold einzutauschen. Nehmen wir einmal an, die Gold-Silver-Ratio würde von aktuell 90 in einem Überschießen auf 30 schrumpfen. Dies würde bedeuten, eine Unze Gold zu 30 – und nicht wie aktuell zu 90 – Unzen Silber erwerben zu können.

Dazu würde dann schon ein Kilobarren Silber ausreichen. Somit müsste man dem bereits vorausgelaufenen Goldpreis jetzt nicht hinterherhecheln, sondern tauscht möglichst auf dem Höhepunkt der Rallye einfach Silber in Gold um, um sich gegen einen möglicherweise abermals folgenden Preisabschwung ein wenig abzusichern, da Silber aus meiner Warte schneller und tiefer fallen dürfte als Gold.

Mögliche Intervention der US-Regierung an den Währungsmärkten lässt Wall Street aufhorchen

Doch dort sind wir noch lange nicht, und es handelt sich momentan um eine reine Spekulation. Deshalb werde ich zu gegebener Zeit Updates zu diesem Bericht folgen lassen. Zurück zur Deutsche Bank AG. Dort heißt es weiter, dass die Möglichkeit einer Intervention der US-Regierung an den Währungsmärkten die Wall Street wachgerüttelt habe.

Dies gelte insbesondere im Angesicht der direkten Vorwürfe seitens US-Präsident Donald Trumps in Richtung der Europäischen Zentralbank und der People´s Bank of China, denen Trump Währungsmanipulationen auf Kosten der USA unterstellte. Trump erklärte offen, dass sich beide Wirtschaftsräume eines „Währungsmanipulationsspielchens“ bedienten.

Reaktion aus Europa und China dürfte nicht lange auf sich warten lassen – Möglicher Währungskrieg könnte drohen

Es lässt sich vermuten, dass auf eine direkte Intervention der USA an den Währungsmärkten ein entsprechendes Echo in Europa und China einsetzen würde. Denn andere Nationen und Wirtschaftsräume würden auf die eben gleiche Weise auf eine solche Maßnahme – der sich die USA zuletzt im Jahr 2000 bedient hatten – reagieren.

Laut der Deutsche Bank AG würde sich hieraus ein „echter Währungskrieg“ entwickeln, in den sich neben dem US-Dollar vor allem der Euro und der Yuan/Renminbi verstrickt sähen. Um sich gegen eine solche Entwicklung abzusichern, sei ein Long-Einstieg in Gold sehr empfehlenswert, wie Deutsche-Bank-Analyst Alan Ruskin befindet.

Hedgefonds optimistisch – Trump warnt vor Stärke des US-Dollars – Gold dürfte profitieren

Im laufenden Jahr konnte Gold auf US-Dollarbasis um rund zehn Prozent zulegen. Was mich persönlich allerdings ein wenig skeptisch stimmt, ist die Tatsache, dass unter Hedgefonds der Optimismus ausgebrochen ist. Die bullischen Stimmungswerte haben unter diesen Investoren und Spekulanten inzwischen Niveaus erreicht, die letztmals Anfang 2017 zu sehen waren.

Trotz allem deutet momentan alles auf einen großen Konflikt an den Währungsmärkten hin, nachdem Donald Trump zuletzt öffentlich seine Bedenken zum Ausdruck gebracht hatte, dass die aktuelle Stärke des US-Dollars die politische und wirtschaftliche Agenda seiner Regierung zu unterminieren drohe.

Kaum eine Woche vergeht, in der Trump in seiner Kritik an der Zinspolitik der Federal Reserve nicht nachlegen würde – und dies öffentlich. An den Finanzmärkten sind die Erwartungen an eine Zinssenkung der Fed im laufenden Monat aus diesem Grunde erneut durch die Decke geschossen.

Sollten die USA Devisenmarktinterventionen in Erwägung ziehen, die weit über das hinausgingen, was sich in der Vergangenheit beobachten ließ, sei damit zu rechnen, dass der US-Dollar momentan ein Hoch ausbildet. Aus Sicht der Deutsche Bank AG wäre eine solche Entwicklung überaus bullish für Gold. Gold würde, so der Tenor, als „ultimativer Sieger“ aus einer solchen Entwicklung hervorgehen.

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